Kritik wird nun laut

NÖ-Schutzmasken mit Qualitätssiegel aus Ungarn

Niederösterreich
10.01.2021 08:00

Bereits seit über einem halben Jahr werden FFP2-Masken in Niederösterreich produziert. Dass das dafür nötige Qualitätssiegel aber aus Ungarn kommt, sorgt jetzt für heftige Kritik!

Schutzmasken „made in Niederösterreich“ sollten im April 2020 zu einem der vielen (stets aber ausgebliebenen) Wendepunkte im Kampf gegen die Pandemie werden. Medienwirksam inszenierte sich die hohe Polit-Prominenz um Kanzler Sebastian Kurz dazu im zuvor gegründeten „Hygiene Austria“-Werk in Wiener Neudorf im Bezirk Mödling, wo die Güter produziert werden. Was damals aber nicht dazu gesagt wurde, sorgt heute für Kritik: Denn weil die Masken hierzulande gar nicht zertifiziert werden können, muss die Qualitätsüberprüfung vorab noch in Ungarn vorgenommen werden. „Es gibt zwar auch hierzulande geeignete Institute. Diese bieten aber meist nur verkürzte Zulassungen an und nicht das CE-Zertifikat, das für europäische Sicherheitsstandards und die Qualität der Masken bürgt“, wissen Gesundheitsexperten.

Während Firmen und Arbeitnehmer also alles daran setzen, durch die Produktion von FFP2-Masken bestmöglichen Schutz im Kampf gegen das Coronavirus zu gewährleisten, hinken die offiziellen Stellen weiter hinterher. Das sorgt nun wiederum bei der Arbeiterkammer für deutliche Kritik. „Die Versorgungssicherheit ist aktuell wichtiger denn je. Nach über zehn Monaten der Corona-Pandemie muss es doch möglich sein, hier angemessene heimische Strukturen zu schaffen und entsprechende Lösungen umzusetzen“, bemängelt AKNÖ-Präsident Markus Wieser.

Chinesischer Beipacktext sorgt für Beschwerden
Auch ein weiterer Umstand sorgt dort derzeit für Wirbel. Denn weil es sich bei den Masken, die von österreichischen Händlern verkauft werden, meist um eine Importware aus China handelt, häufen sich auch die Beschwerden von Personen, die im Dickicht chinesischer und anderer fremdsprachiger Masken-Beipacktexte verständlicherweise nicht durchblicken. CE-zertifiziert werden diese Waren zumeist dann nur in Irland, Spanien oder gar der Türkei. „Womit fühlt man sich als Konsument sicherer? Mit einem Qualitätssiegel aus Irland? Oder einem aus Österreich?“, fasst Wieser den Tenor zusammen.

Zitat Icon

Für die heimische Qualität bei den Schutzmasken müssen auch die nötigen Ressourcen geschaffen werden!

AKNÖ-Präsident Markus Wieser

Laute Kritik an der Masken-Versorgung kommt derzeit aber auch von tausenden Senioren im Land. Denn wie mehrfach berichtet lässt die bereits im Herbst so groß angekündigte Auslieferung der Güter an alle Landsleute im Alter von über 65 Jahren auch im neuen Jahr noch weiter auf sich warten

Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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