Hofft auf Umdenken

Messner kritisiert Massentourismus und Geldgier

Österreich
01.01.2021 07:16

Grenzgänger und Bergsteiger-Ikone Reinhold Messner kritisiert den Massentourismus und die Geldgier. Er hofft, dass die Coronavirus-Pandemie die Menschen nun zum Umdenken bewegt. Das Wort des berühmtesten Bergsteigers hat Gewicht, auch abseits von Gipfelsturm und Gratwanderung.

Reinhold Messner blickt auf das spezielle Jahr 2020 zurück und denkt an die Zukunft. „Die Pandemie zeigt uns deutlich, dass wir nicht die Krönung der Schöpfung sind“, sagt er. Dieses winzige Virus sei in der Lage, die Menschen in Schach zu halten. „Es will nichts Böses, ist einfach da, kennt keine Grenzen.“ Vielleicht ein Anlass, ein wenig Demut zu zeigen.

Was Messner schon lange ärgert, ist das Massenaufkommen in den Skigebieten. „Die ganze Welt hat auf unseren Après-Ski-Wahnsinn geschaut. Das ist peinlich.“ Der Alpenfreund wünscht sich ein Umdenken. Klar, seine Heimat Südtirol und Österreich leben vom (Ski-)Tourismus. „Aber unsere Berge bieten genug Platz für alle, man muss sie nicht in einigen Orten konzentrieren.“

Kritik an Ausnahmen für den Profisport
Auch die Ausnahmen für den Profisport kritisiert der Extremsportler. Vor allem im Fußball: „Wo ist da die Logik? Und laufend werden Spieler positiv getestet. Da geht es wieder nur ums Geld.“ Apropos Geld. Viele Kleinbetriebe würden im Zuge der Pandemie untergehen. „Die haben keine Lobby im Gegensatz zu den Großen und Mächtigen.“

Sich dem Diktat des Geldes zu entziehen, wird schwer, weiß auch Reinhold Messner. Dennoch könne man Lehren daraus ziehen. Rückbesinnung auf alte Werte. Entschleunigung, Verzicht, Nachdenken.„Ich fürchte aber, dass viele in ihre alten Muster fallen, wenn die Pandemie vorbei ist. Hoffentlich irre ich mich.“

Erich Vogl, Kronen Zeitung

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