Tiroler auf Pisten

Trotz Corona: „Skifahren ist Teil unseres Lebens“

Tirol
28.12.2020 08:30
Soll man als Seilbahner nun jubeln oder nicht? Zigtausende Einheimische stürmen derzeit täglich die Pisten, die Auslastung liegt aber meist weit unter den Normalwerten in den Weihnachtsferien. Seilbahner-Obmann Franz Hörl fordert ein Überdenken der Sperren von Skihütten.

In Kitzbühel zählte man am Sonntag beispielsweise rund 10.000 Gäste. Das sind 40 Prozent im Vergleich zu Spitzentagen, als Corona noch kein Thema war. Bergbahnchef Anton Bodner strahlt trotzdem: „Es zeigt sich, dass Skifahren ein Teil unseres Lebens ist. Wir bekommen tolle Rückmeldungen, die Einheimischen freuen sich einfach.“

Nur ein Bruchteil
Quer durch Tirol ist das Bild nicht einheitlich: Bei Seilbahn-Obmann Franz Hörl in der Zillertal Arena zählte man am Sonntag rund 3300 Skifahrer. „Normal wären um diese Zeit locker 22.000“, sagt Hörl. Von einem Geschäft - sprich Gewinn - könne natürlich keine Rede sein.

FFP2-Maske akzeptiert, für Gastro kämpfen
Hörls erstes Fazit nach vier Öffnungstagen: „Die FFP2-Maske ist ein überraschend kleines Problem, aber die geschlossene Gastronomie am Berg ist kein Dauerzustand.“ Gerade aufgrund der kalten Temperaturen müsse eine Öffnung unter bestimmten Vorgaben möglich sein. Hörl denkt an reduzierte Sitzplätze oder eine frühe Sperrstunde (z. B. 15 Uhr). Sich irgendwo bei Kaffee, Tee oder einer Suppe aufwärmen zu können, gehöre einfach dazu.

Axamer Lizum: Mit 60 Prozent Auslastung top
Verhältnismäßig gut dran sind derzeit die Betreiber der Axamer Lizum. Die Stadtnähe und das große Einzugsgebiet bei Einheimischen hilft. „Wir lagen Sonntag bei rund 60 Prozent an Gästen im Vergleich zu sonstigen guten Tagen“, verrät Geschäftsleiter Arthur Moser.  

Deutlich flauer der Andrang in Mayrhofen: „Wir hatten 1400 Gäste am Stefanitag und 1600 Gäste am Sonntag“, resümierte Bergbahn-Vorstand Meinrad Wilfling. Zu fast 90 Prozent habe es sich um Saisonkartenbesitzer gehandelt, die die ungewohnt leeren Pisten ungestört erkunden wollten.

Andrang am Semmering führte zu Turbulenzen
Gewaltiger Ansturm hingegen im Osten, etwa am Semmering: Bereits am Christtag war klar, dass das niederösterreichisch-steirische Grenzgebiet in eine Ausnahmesituation gerät. Kilometerlange Autokolonnen, skurrile Volksfeststimmung sowie Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen hielten die Behörden am Wochenende auf Trab.

„Mit diesem Andrang hat niemand gerechnet. Die Rodelwiesen mussten schließlich gesperrt werden und bleiben das wohl auch noch die nächsten Tage“, erklärte ein gestresster Bürgermeister Hermann Doppelreiter.

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