Bis Freitagabend haben sich etwa 180.000 Personen für den Coronavirus-Schnelltest bei einer der 187 Teststandorte in der Steiermark angemeldet. Angesichts der Einwohnerzahl von rund 1,25 Millionen liegt die Quote noch recht nieder. Einsatzleiter Harald Eitner hofft, dass einige am Wochenende spontan zu den Teststraßen kommen. Am Samstag sei das ab 16 Uhr möglich, am Sonntag ab 12 Uhr - davor nicht, um Menschenansammlungen und Warteschlangen zu vermeiden.
Freitagnachmittag wurden letzte Vorbereitungen in den Gemeinden und Städten getroffen. Das Bundesheer half bei den Aufbauarbeiten und es wurden Übungen gemacht, um die Gemeindebediensteten für ihre Aufgaben vorzubereiten. Tische und Laptops wurden bereitgestellt, schilderte Eitner die letzten Handgriffe. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag wird von 8 bis 18 Uhr getestet. Die Abstriche werden von geschultem Personal abgenommen.
In der Landeshauptstadt Graz waren bis Freitagfrüh rund 40.700 Termine für die Testungen an den Grazer Standorten gebucht. Die Standorte Congress und Universität sind so gut wie ausgebucht, an den acht weiteren Standorten (Messe, List-Halle, Arbeiterkammer, Viktor-Kaplan-Schule, Med-Uni, Flughafen, ASKÖ-Halle, Union-Halle) gibt es noch genügend Kapazitäten.
Appelle an Bevölkerung
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) und Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) appellierten an die steirische Bevölkerung: „Die aktuelle Situation fordert unsere steirischen Krankenhäuser und insbesondere die Intensivabteilungen. Unser oberstes Ziel muss es sein, zu jedem Zeitpunkt ausreichend Kapazitäten zu haben und dies erreichen wir nur, wenn wir alle gemeinsam Maßnahmen ergreifen, um das Virus einzudämmen.“
Zum Test sind die ausgedruckte Termin-Bestätigung sowie ein gültiger Lichtbildausweis und die E-Card mitzubringen. Man kann sich zwischen Nasen- oder Rachenabstrich entscheiden. Das Abwarten des Testergebnisses vor Ort ist nicht vorgesehen, um Massenansammlungen zu vermeiden.
Neue Drive-in-Stationen eröffnet
Das Testergebnis wird zeitnah per SMS oder E-Mail an die getestete Person übermittelt. Im Falle eines positiven Testergebnisses erfolgt eine Kontaktaufnahme durch 1450 zur weiteren Abklärung mittels PCR-Testung und die Vermittlung eines Testtermins bei einer Drive-In-Station. Das Rote Kreuz hat zu den bestehenden acht Standorten nun auch welche in Murau, Hartberg, Frauental und Voitsberg eröffnet.
Wer testen darf und wer ausgeschlossen ist
Zur Testung aufgerufen sind alle Steirerinnen und Steirer, die älter als sechs Jahre sind und ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz in der Steiermark haben. Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 14 Jahren müssen entweder von einem Elternteil begleitet werden oder eine Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten vorweisen. Von der Testung ausgeschlossen sind all jene Personen, die Covid-19-Krankheitssymptome aufweisen beziehungsweise sich zum Testzeitpunkt im Krankenstand oder in behördlicher Quarantäne befinden.
Bürgermeister „fühlen sich im Stich gelassen“
Kritik kam am Freitag von den SPÖ-Bürgermeistern. Sie fühlen sich „im Stich gelassen“, da Tausende Gemeindemitarbeiter „außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten ihren Dienst leisten“. Der Bund haben bisher keinen Kostenersatz für Personal und Ausstattung zugesagt.
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