Tiroler Bilanz

Opferschutz: 109 Frauen heuer bisher untergebracht

Tirol
29.11.2020 13:00

Der Startschuss für die Internationalen Tage gegen Gewalt an Frauen ist gefallen - die „Krone“ berichtete. Tiroler Opferschutzeinrichtungen sind in diesem Jahr extrem gefordert. Wie sehr, das zeigt eine aktuelle Anfragebeantwortung seitens LR Gabriele Fischer (Grüne). Sie schlüsselt die Auslastungszahlen genau auf.

Die entsprechende schriftliche Anfrage hat LA Evelyn Achhorner (FPÖ) Anfang Oktober im Landtag eingereicht. In der Beantwortung durch LR Fischer wird ersichtlich, dass zwischen Jänner und September 2020 109 Frauen und 105 Kinder in Tirols Opferschutzeinrichten einquartiert wurden. Die Anzahl war in jedem Monat in etwa gleich hoch. Auffallend dabei ist, dass die meisten Frauen zwischen 31 und 40 Jahre alt waren.

Aus Österreich, den EU-Ländern, Türkei, Asien, Afrika, Latein- und Südamerika
31 Frauen waren alleinstehend, 53 verheiratet oder in einer Lebenspartnerschaft sowie 25 geschieden. Sie kamen aus Österreich, den EU-Ländern, Türkei, Asien, Afrika, Latein- und Südamerika. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Opferschutzeinrichtungen betrug im Vorjahr 134 Tage, heuer bisher 109 Tage. Die meisten der untergebrachten Kinder waren im Alter von 2 und 5 Jahren, gefolgt von 6- bis 10-Jährigen.

Rund 1200 Beratungskontakte pro Monat wurden bisher gezählt. Die durchschnittliche Auslastung der Einrichtungen belief sich 2017 auf 85,83%, 2018 auf 89,13% und 2019 auf 91,25%. Heuer zeigt sich, dass die Auslastung fast in jedem Monat bei über 90% lag. Der Höchstwert wurde im August (98%) erreicht.

Einrichtung im Oberland geplant
„Der Bedarf an Hilfeleistungen konnte in den letzten Jahren wegen mangelnder Ressourcen nicht gänzlich gedeckt werden. Daher wurde 2019 eine neue Immobilie für das Tiroler Frauenhaus zur Verfügung gestellt“, informiert Fischer. Der Bedarf sei heuer nochmals vermehrter gegeben, daher sei auch eine weitere Einrichtung im Oberland geplant.

18 Krisen- bzw. Übergangswohnungen sind installiert, wobei sich in Innsbruck 14, in Lienz und im Bezirk Kufstein je zwei befinden. Diese sind stets zur Gänze ausgelastet. Prinzipiell seien weiterhin Präventionsmaßnahmen geplant.

Mehr Wohnungen nötig
Achhorner: „Die Anfragebeantwortung belegt, dass es noch mehr vorübergehende Wohnungen benötigt. Wir müssen das Augenmerk zukünftig besonders auf Frauen aus anderen Kulturkreisen richten, da genau hier die Entstehung von Parallelgesellschaften verhindert werden kann.“

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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