Guten Morgen

Zurück im Lockdown | Land leuchtet rot

Zurück im Lockdown. Montag rasseln in Deutschland die Rollläden herunter. Gleich nach der Ankündigung der Nachbarn telefonierte Kanzler Kurz mit Kanzlerin Merkel - spätestens danach war klar: Auch Österreich muss nachziehen. Doch viel mehr gab es auch am Donnerstag noch nicht zu sagen, außer: „Am Samstag sagen wir mehr.“ Erkannt hat die Politik den Ernst der Lage aber wohl: „Eine Überschreitung der Kapazitätsgrenzen im Gesundheitssystem könnte Mitte, Ende November eintreten. Es gibt akuten Handlungsbedarf, um die Entwicklung zu stoppen“, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Was genau, blieb er schuldig. Konkreteres hört man aus Regierungskreisen: Ab Mitte nächster Woche könnten Gastronomie sowie Freizeit, Kultur- und Sporteinrichtungen für rund einen Monat schließen. Der Handel und die Schulen sollen offen bleiben - ab der Oberstufe ist Homeschooling möglich. Ausgangsbeschränkungen wie im Frühjahr wären ebenfalls rechtlich umsetzbar, eine komplette Ausgangssperre nicht. Das Covid-Gesetz sieht zu jeder Zeit fünf Ausnahmen vor, um das Haus zu verlassen, fasst unsere Redakteurin Teresa Spari noch einmal zusammen: Für Notfälle, die Betreuung von unterstützungsbedürftigen Personen und Kindern,  Einkauf,  berufliche Zwecke sowie zur körperlichen und psychischen Erholung. Heute sollen die Schritte mit den Sozialpartnern besprochen werden, morgen mit den Landeshauptleuten und den Parlamentsfraktionen. Verkündet werden soll alles erst, wenn die Verordnung steht - man hat aus dem Chaos der Vergangenheit gelernt. Wir rechnen mit dem Wochenende, dann wird das Ding beim Namen genannt: Zurück im Lockdown.

Land leuchtet rot. Das politische Zögern macht es aber auch nicht einfacher: Gestern gab es binnen 24 Stunden 4453 neue Corona-Fälle und auch die Warnungen der Mediziner werden lauter: Wie die Zahl der Neuinfizierten steigt auch jene der Intensivpatienten exponentiell an. Die Stationen gelangen an ihre Grenzen. Bald müssen nicht dringend notwendige Operationen - wie im Frühjahr - verschoben werden. „Die Intensivmedizin war schon vor Corona zu 85 bis 90 Prozent ausgelastet“, sagt Klaus Markstaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie. Eine rasche Aufstockung sei aufgrund hoher Kosten und langer Ausbildungszeiten nur sehr begrenzt möglich. Die Ampelkommission reagierte auf den rasanten Anstieg und färbte Donnerstagabend acht von neun Bundesländern komplett rot ein. Einzig das selige Kärnten leuchtet weiter „nur“ in Orange. Nächste Woche wird mit bis zu 6000 Neuinfektionen täglich gerechnet. Das wird ein trostloser November.

Einen guten Tag! 

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