Für die schwierige Budgeterstellung ist die Mithilfe des stv. Finanzdirektors Hannes Verdross unerlässlich. Doch mit ihm hat es sich Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi gründlich verscherzt. Eine Klage wegen der intransparenten Bestellung des Finanzdirektors ist noch nicht vom Tisch.
Angewiesen auf die tatkräftige Mithilfe seines erfahrenen Stellvertreters Hannes Verdross ist der Innsbrucker Finanzdirektor Johannes Müller bei der Budgeterstellung. Wie berichtet steht die Stadt vor erheblichen Schwierigkeiten, ein einigermaßen tragfähiges Budget für 2021 auf die Beine zu stellen.
Schweres Foul
Zusätzliches Problem dabei: Verdross wollte selbst Finanzdirektor werden und war im Mai dieses Jahres von BM Georg Willi im Tandem mit dem nicht rechtmäßig bestellten Magistratsdirektor (MD) Herbert Köfler auf übelste Weise, nämlich durch Altersdiskriminierung ausgebootet worden.
Schuldeingeständnis der Stadt
Einer Klage wollte die Stadt mit einer üppigen Zulage und einem Fest für Verdross aus dem Weg gehen. Doch nun machen im Rathaus Gerüchte die Runde, Verdross habe die Klage eingebracht bzw. steht kurz davor: „Kein Kommentar“, sagt dazu Verdross. Dass die Klage nicht vom Tisch sei, lässt er dann aber durchblicken. Ebenso, dass sein Ärger über das Vorgehen der Stadt nicht verflogen ist.
Verlust von Knowhow
Wichtig wäre, dass diese Sache gerichtlich geklärt wird. Denn würde die Rechtsansicht von BM Willi und seinem damaligen MD weiterhin gelten, bräuchte sich niemand mehr im Magistrat, der älter als 60 Jahre ist, um einen Spitzenposten zu bewerben. Und das würde eine große Zahl von Personen betreffen und letztlich einen großen Abfluss von Wissen und Erfahrung bedeuten, wenn sich Spitzenbeamte mangels Chancen vorzeitig verabschieden.
Doktoratsstelle umstritten
Eine Doktoratsstelle für politische Bildung soll der Landtag auf Wunsch der schwarz-grünen Landesregierung im November beschließen. „123.0000 Euro würde dieses Projekt kosten, welches der Tiroler Landtag und das Land zu finanzieren hätten. Da machen wir sicher nicht mit!“, sagt FP-Chef Markus Abwerzger und verweist darauf, „dass die wissenschaftliche Begleitung der politischen Arbeit der meisten Landtage in Österreich dem Institut für Föderalismus obliegt“.
Abwerzger ortet Postenschacher: „Kaum sind die Grünen am Futtertrog der Macht, verschaffen sie echte ,Green Jobs’ für ihr Gefolge, und die Tiroler ÖVP macht mit.“
VP entscheidet mit
Die Grüne Landtagsvizepräsidentin Stephanie Jicha weist das zurück und erklärt, dass der Antrag auf Initiative der Universität Innsbruck entstanden sei: „Und die Stelle wird natürlich gemäß den Richtlinien der Universität ausgeschrieben. Es wird in der Auswahlkommission dann neben der Leitung des Institutes für Politikwissenschaft und einer Fachvertretung auch eine Vertretung des Tiroler Landtages dabei sein. Dass diese Vertretung eine Person aus den Reihen der ÖVP sein wird, ist aufgrund der gelebten Praxis und der Mehrheitsverhältnisse fix“, betont die grüne Landtagsvizepräsidentin.
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