Gerald Stockenhuber

Sturm trauert um Meisterpräsident

Als Sturm-Präsident feierte Gerald Stockenhuber 2011 den Meistertitel.

(Bild: Kronen Zeitung)

Gerald Stockenhuber ist mit 58 Jahren verstorben - ein Nachruf auf einen besonderen Menschen und Freund.

Als wir das letzte Mal auf deiner Terrasse gesessen sind, die Herbstsonne hat uns noch angenehm gewärmt, hast du gesagt: „Die nächsten Tage muss ich mich noch ein bisserl ausruhen, aber dann komm ich wieder zurück.“ Wir haben über Gott und die Welt geredet, über Sturm und das Nationalteam natürlich. „Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden“, hast du Franco Foda nach dem 2:3 gegen Rumänien im September noch geschrieben.

Darüber musste der Teamchef schmunzeln. „Der Franco ist immer willkommen“, hast du gesagt, als er wegen einem Besuch bei dir anfragte. Doch dazu kam es nicht mehr, nach 58 Jahren ist gestern der Schlusspfiff viel zu früh für dich gekommen. Lange hast du gegen die feige Krankheit angekämpft, ruh dich jetzt aus. Vielleicht sitzt du ja da oben mit dem Rinner Hans zusammen und ihr diskutiert über eure Schwarzen.

Mann mit Handschlagqualität
Mit ihnen hast du Geschichte geschrieben, als Meisterpräsident 2011. Du warst keiner, der große Reden geschwungen hat. Unaufgeregt hast du dein Amt ausgeführt, warst lieber im Hintergrund. Du hast einst zu jenem kleinen Kreis gehört, der Sturm mit privatem Geld vor dem Untergang gerettet hat. An die große Glocke hast du das nie gehängt. Du hast die Sprache der Spieler gesprochen, auch Jahre nach deiner Präsidentschaft haben sie von dir geschwärmt. Du warst ein Mann mit Handschlagqualität.

Aus einem beruflichen Kontakt ist eine tiefe Freundschaft entstanden. Danke dafür, mein lieber Freund und Trauzeuge. Auf einer Almhütte wollten wir noch ein Bratwürstel essen. Das holen wir nach. Irgendwann, irgendwo. Ich freu’ mich drauf, Stocki.