„Verhaltene Erholung“

Wifo: Nach heftiger Rezession kommt Aufschwung

Österreich
09.10.2020 11:29

Der Wirtschaftseinbruch in Österreich könnte heuer eine Spur schwächer ausfallen als noch vor einigen Monaten gedacht, und kommendes Jahr soll es von niedrigerem Niveau aus eine „verhaltene Erholung“ geben. Wifo und IHS rechnen für 2020 „nur noch“ mit weniger als sieben Prozent BIP-Rückgang. Die Arbeitslosigkeit erreicht eine Rekordhöhe, sinkt aber langsam. Das Budgetdefizit dürfte mit 9,5 bis 11,5 Prozent des BIP bisher ungeahnte Höhen erreichen.

Die beiden Institute erwarten für heuer 6,8 bzw. 6,7 Prozent Einbruch der Wirtschaftsleistung, für 2021 jedoch 4,4 bzw. 4,7 Prozent Anstieg, wobei das IHS jeweils etwas optimistischer ist als das Wifo. Im Juni sah man noch mindestens sieben Prozent Abschwächung für heuer. Ein zweiter Lockdown würde das BIP um 2,5 bis vier Prozentpunkte senken, warnte das Wifo. Für das IHS besteht „weiterhin große Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie“.

Dabei schrumpfte das BIP im ersten Halbjahr um 8,7 Prozent, wie das IHS am Freitag erklärte. Die großzügige Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen im Sommer habe eine kräftige Erholung ermöglicht, vor allem der Konsumrückstau habe sich weitgehend aufgelöst, so das Wifo.

Arbeitslosigkeit dürfe auf knapp zehn Prozent steigen
Die Arbeitslosenrate, die 2019 nach nationaler Rechnung 7,4 Prozent betrug, dürfte heuer auf 9,8 (Wifo) bis 9,9 (IHS) Prozent klettern und 2021 mit 8,8 bzw. 9,4 Prozent recht hoch bleiben. Nach 0,7 Prozent Budgetüberschuss gemessen am BIP im Vorjahr dürften heuer 9,4 bzw. 11,7 Prozent Budgetdefizit ins Haus stehen, 2021 dürfte das Minus dann 4,7 bzw. 6,1 Prozent betragen. Das Wifo ist hier gegenüber der letzten Prognose von Juni etwas zuversichtlicher geworden, das IHS nicht.

Hälfte der Arbeitslosigkeit wieder abgebaut
Vom krisenbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit im heurigen Jahr wurde laut Wifo bis September bereits etwa die Hälfte wieder abgebaut. Die Covid-19-Kurzarbeit sorgt zwar für eine starke Verringerung des Arbeitsvolumens, dadurch konnten jedoch viele Jobs erhalten werden. Das IHS begrüßt ausdrücklich die geplante Ausweitung der Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik gegen eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit.

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