Er will offensichtlich nur das Beste für seinen Sohn. Doch einmal mehr eskalierte Mitte April in einer Innsbrucker Wohnung ein Streit zwischen dem 51-Jährigen und seinem Filius (27). Der Vater griff plötzlich zu einem CO2-Revolver und schoss dem 27-Jährigen in den Bauch. Nun wurde der „Pistolero“ dafür verurteilt.
„Ich will nur, dass er sein Leben auf die Reihe bekommt“, meinte der an und für sich fürsorgliche Vater am Dienstag am Innsbrucker Landesgericht. Doch die Antriebslosigkeit und der fehlende Bewerbungseifer seines Sohnemanns sorgten immer wieder für Zwist.
Vom betrunkenen Filius beleidigt und beschimpft
Im Februar kam es dann erst zu beiderseitigen Handgreiflichkeiten, ehe sich zwei Monate später ein Zwischenfall ereignete, der alles Bisherige in den Schatten stellte. „Ich wollte mit meiner Lebensgefährtin einen netten Abend verbringen, doch mein Sohn kam angetrunken nach Hause und begann wieder einmal, mich zu beleidigen und zu beschimpfen“, erklärte der 51-Jährige vor Richterin Verena Offer.
„Ich wollte nur, dass er die Wohnung verlässt, aber er ging nicht.“ Der Vater, der trotz bestehendem Verbot mehrere Waffen zu Hause bunkerte, wusste sich nicht anders zu helfen, als einen Gas-Revolver aus dem Schlafzimmer zu holen. „Einen solchen verwendet man beim Paintball spielen. Ich wusste, dass man damit niemanden wirklich verletzen kann“, rechtfertigte sich der Angeklagte. Erst zielte er absichtlich neben seinen Sohn, dann schoss er ihm in den Bauch. Mehr als einen roten Fleck trug der 27-Jährige jedoch nicht davon.
Für die Körperverletzung und den Besitz der verbotenen Waffen wurde der „Pistolero“ – bereits rechtskräftig – zu einer zur Hälfte bedingten Geldstrafe von 4060 Euro verurteilt. Sein Sohn, der aufgrund der Zwischenfälle im Februar und April ebenfalls wegen Körperverletzung und gefährlicher Drohung angeklagt war, wurde hingegen freigesprochen.
Samuel Thurner, Kronen Zeitung
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