Thiem überragend

Das gab‘s – außer von den Big 3 – lange nicht mehr

12.09.2020 07:19

Dominic Thiem hat mit seinem Einzug ins Finale der US Open wieder einmal rot-weiß-rote Sportgeschichte geschrieben. Und er ist der erste Spieler seit Michael Chang 1996, der es - außerhalb er „Big-3-Blase“ von Federer, Nadal und Djokovic - im gleichen Jahr ins Finale der Australian Open und ins Finale der US Open geschafft hat.

1996 stand der US-Amerikaner Chang im Finale der Australian Open und verlor dort in vier Sätzen gegen Boris Becker. Im Spätsommer gleichen Jahres bekam er es im US-Open-Finale mit Landsmann Pete Sampras zu tun - und verlor wieder, diesmal in drei Sätzen.

Hoffentlich kein schlechtes Omen für Dominic Thiem, der heuer sein Australian-Open-Finale gegen Novak DJokovic verlor.

Federer schafft‘s erstmals 2004
Nach Chang gelang das Kunststück, in Melbourne und in New York im gleichen Jahr ins Finale einzuziehen, erstmals Roger Federer im Jahr 2004. Bei den Australian Open fertigte der „Maestro“ Marat Safin in drei Sätzen ab, bei den US Open auch in drei, allerdings noch deutlicher: 6:0, 7:6, 6:0.

Es war der Beginn der Ära der „Big three“. Federer, Nadal und Djokovic, bisweilen auch Andy Murray, dominierten die komplette Szene. Dominic Thiem schickt sich aber schon seit längerer Zeit an, diese „Phalanx“ zu durchbrechen. Mit dem Erreichen des Austrialian- und des US-Open-Finales setzte er dahingehend ein weiteres Ausrufezeichen - wenngleich die „Big 3“ heuer gar nicht (mehr) dabei sind: Federer war verletzungsbedingt gar nicht am Start, Nadal sagte die Turnierteilnahme Corona-bedingt ab und Djokovic schoss sich im Achtelfinale buchstäblich selbst aus dem Turnier.

Thiem soll‘s recht sein. Er bekommt‘s am Sonntag um 22 Uhr im US-Open-Finale (live im krone.at-Ticker) mit dem Deutschen Alex Zverev zu tun. Der in Deutschland auch durchaus historisch unterwegs ist: Zverev ist der erste Deutsche seit Michael Stich 1994, der es ins Finale in New York geschafft hat.