Eine US-Fliegerbombe hatte 65 Jahre nach ihrem Abwurf nun für Aufregung gesorgt: 15 Zuggarnituren der ÖBB mussten gestoppt, die Ebelsberger Umfahrung für die Zigtausend Autofahrer gesperrt und eine Tankstelle sowie ein Bürogebäude geräumt werden. Zum Glück gab's dann Stunden später Entwarnung, die Entschärfung glückte.
Doch am 7. Oktober 2004 detonierte ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bei Bauarbeiten neben dem Fernheizwerk im Linzer Hafenviertel. Die damalige Schreckensbilanz: Ein Krater, zwei umgestürzte Maschinen und dazwischen drei teils schwer Verletzte.
Streit um Millionenkosten für Entsorgung
Der Erdbebendienst registrierte Erschütterungen von 1,5 auf der Richterskala. Allein durch die daraufhin verhängte 36-stündige Evakuierung von sechs Firmengebäuden erlitten sieben Betriebe Schäden in Millionenhöhe. Unter anderem musste das "Cineplexx"-Kino geschlossen werden, betroffen war auch die Großfirma Schachermayer. Sie musste 122 Mitarbeiter nach Hause schicken.
Experten wie der Historiker Günter Wiesinger aus Linz schätzten, dass 15 Prozent der 90.000 abgeworfenen Bomben Blindgänger waren. Und davon würden noch mindestens 20 Prozent im Boden liegen. Doch auch beim Streit um die Kosten bei der Bergung der brisanten Funde ist noch kein Ende in Sicht, wie der Linzer SPÖ-Stadtrat Klaus Luger erklärt.
von Johannes Nöbauer, "OÖ Krone"
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