Steirischer Ausblick

Arbeitslosigkeit: „Es wird ein schwerer Herbst“

Steiermark
01.09.2020 17:05

„Es wird ein schwerer Herbst und ein schweres Frühjahr.“ Der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe gibt sich keiner Illusion hin. Derzeit sind 48.000 Menschen in unserem Bundesland ohne Job, fast 77.000 in Kurzarbeit. Auch am Lehrstellenmarkt bleibt die Situation herausfordernd. Und wegen der seit Monaten hohen Arbeitsbelastung fallen erste AMS-Mitarbeiter aus.

Seit Ausbruch der Pandemie im März herrscht beim Arbeitsmarktservice Ausnahmezustand. Zigtausende Anträge sind zu bearbeiten, die Beratung über Telefon und Internet frisst Ressourcen. „Personell sind wir an der absoluten Belastungsgrenze“, hieß es Mitte August vom steirischen AMS zur „Krone“. Nun gibt es bereits erste personelle Ausfälle wegen Überlastung - und der Ausblick ist düster.

Mit Ende August waren in der Steiermark 42.144 Personen arbeitslos gemeldet, weitere 6275 in Schulungen. Das ist ein Drittel mehr als im August 2019, aber ein deutlich geringerer Anstieg als noch in vergangenen Monaten. Bei den offenen Stellen (9593) gibt’s einen Rückgang von 16 Prozent.

Ab Oktober dürften Zahlen steigen
„Im September werden sich die Zahlen noch ähnlich entwickeln, ab Oktober kommt die Saisonkomponente hinzu: Der Wintertourismus sowie die Gastronomie werden es schwer haben, das gilt auch für das Weihnachtsgeschäft mit Feiern und Bällen“, so Snobe. Die Baubranche bleibe dank der Kurzarbeit „hoffentlich“ stabil, Sorge bereite die Entwicklung in der Produktion. Insgesamt sei die Dynamik am Stellenmarkt gering, Aufnahmen in Betriebe finden nur verhalten statt.

Knifflige Suche nach Lehrstellen
Auch für Lehrlinge ist es ein schwieriges Jahr. Die Situation ist zwar nicht so dramatisch wie in Wien, wo es viel zu wenig Lehrstellen gibt - aber auf 1181 sofort verfügbare Lehrstellensuchende kommen nur 1141 sofort verfügbare Lehrstellen. Die Betreuung der Jugendliche, online oder telefonisch funktioniert kaum. Snobe: „Wir hoffen, dies im Herbst u. a. über die überbetriebliche Lehrausbildung kompensieren zu können.“

Eher positiv fällt die Bilanz in der Industrie aus: Von gut 1300 Lehrstellen wurde heuer ein Großteil besetzt, wenn auch etwas später als in normalen Jahren.

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