Wegen Corona-Verdacht

Krankenhaus setzte Mädchen (6) vor die Tür

Salzburg
29.08.2020 09:00

Das Tauernklinikum Mittersill in Salzburg verweigerte einem jungen Mädchen die Untersuchung - wegen des Verdachts auf Covid-19. Das Spital entschuldigte sich mittlerweile und verwies auf die strengen Zutrittsregeln. Als Wiedergutmachung bekam die Familie nun einen Thermen-Gutschein für das „Tauern Spa“ in Kaprun.

„Bitte schaut mein Kind an.“ Eine Pinzgauerin flehte vergeblich um ärztliche Hilfe – zusammen mit ihrer sechsjährigen Tochter machte sich die Frau Mitte der Woche auf zum Mittersiller Tauernklinikum. „Sie hatte seit zwei Tagen Kopfschmerzen, Erbrechen und bekam dann auch noch Fieber“, sagt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Mutter und Tochter durften nach dem Ausfüllen eines Informationsbogens das Spital betreten – untersucht wurde die Sechsjährige aber nicht.

Im Gegenteil: Wenig später forderte eine Mitarbeiterin beide auf, das Krankenhaus umgehend zu verlassen. Es bestehe der Verdacht auf Corona. Eine Untersuchung sei nur beim Hausarzt oder dem Krankenhaus Schwarzach möglich. Ein Hausarzt untersuchte die Sechsjährige schließlich am Nachmittag. Diagnose: ein grippaler Infekt. Die Mutter machte ihrem Ärger via Facebook Luft. Ihr Posting wurde mittlerweile mehr als 1000-mal geteilt, hunderte Nutzer kommentierten es.

Tauernklinikum bedauert den Vorfall
Das Spital hat bereits reagiert. Der ärztliche Direktor Rudolph Pointner entschuldigte sich bei der Frau. Als Entschädigung bekommt sie einen „Tauern Spa“-Gutschein. „Es war ein bedauerlicher Irrtum. Mutter und Tochter hätten gar nicht in die Ambulanz gelassen werden dürfen“, sagt Pointner. Ein positiver Corona-Fall hätte die Schließung des gesamten Spitals zur Folge. Die Klinikleitung appelliert an die Bevölkerung, die Zutrittsregeln zu beachten. 

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