Wie das Unternehmen weiter mitteilte, wird Mayrhuber nach sieben Jahren an der Unternehmensspitze vorerst nicht in den Aufsichtsrat wechseln. Ein direkter Wechsel hätte gegen die Vorschriften zur guten Unternehmensführung verstoßen, die einen zu großen Einfluss früherer Manager auf das Kontrollgremium verhindern sollen.
Mayrhuber wurde am 22. März 1947 in Waizenkirchen in Oberösterreich unweit von Steyr geboren. Seine Ausbildung zum Maschinenbauingenieur begann er in Österreich. Der Sohn eines Journalisten und einer Lehrerin ging dann in die USA und nach Kanada. Zur Lufthansa kam Mayrhuber 1970 als Ingenieur in der Triebwerks-Instandhaltung in Hamburg, weil er sich zuvor erfolglos bei der Swissair, der AUA und der Lufthansa als Pilot beworben hatte. Die damals noch getrennt agierenden Gesellschaften wurden unter Mayrhubers Ägide bei der Lufthansa vereint, dazu kamen Neuerwerbungen in Großbritannien und Belgien.
Franz sanierte defizitäre Swiss mit Erfolg
Der 50 Jahre alte Franz hat sich als Sanierer der Lufthansa-Tochter Swiss einen Namen gemacht. Das Unternehmen ist derzeit die profitabelste Airline im Lufthansa-Konzern. Im Unternehmensvorstand ist der frühere Bahn-Manager, der seine Karriere bei der Lufthansa begonnen hatte, seit Juni 2009. Er vertrat gegenüber den Mitarbeitern das ambitionierte Sparprogramm "Climb 2011", mit dem die Kosten bis zum kommenden Jahr um eine Milliarde Euro gesenkt werden sollen.
Die Ernennung von Franz erfolgt zunächst bis zum 31. Mai 2014. Auf die derzeitige Position von Franz als Chef des Kernunternehmens Lufthansa Passage rückt ebenfalls mit Wirkung zum 1. Jänner 2011 Carsten Spohr, bisher Vorstandsvorsitzender der Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo. Spohrs Nachfolger bei Cargo soll Karl Ulrich Garnadt werden, bisher bei der Lufthansa Passage unter anderem für das Management der Drehkreuze verantwortlich, bestimmte der Aufsichtsrat.
Mayrhuber geht zurück nach Österreich
Seiner Heimat Österreich ist der scheidende Lufthansa-Chef immer verbunden geblieben. Auf 40 erfolgreiche Berufsjahre in dem Unternehmen kann Mayrhuber zurückblicken, wenn er zum Jahresende den Chefsessel verlässt. Für die Zeit nach der Lufthansa soll er sich bereits eine Wohnung im Salzburger Land gekauft haben.
Den entscheidenden Karriere-Kick erhielt Mayrhuber Anfang der 90er von seinem Vorgänger und heutigen Aufsichtsratschef Jürgen Weber, für viele immer noch die graue Eminenz des Unternehmens. Als Chef des Sanierungsteams profilierte sich Mayrhuber bei der Erneuerung der einstigen Staatslinie. 1994 wurde er Vorstand der neugegründeten Lufthansa Technik AG.
Fokussierung aufs Kerngeschäft vorangetrieben
Unter Mayrhuber hat sich die Lufthansa auf ihr Kerngeschäft konzentriert und sich in diesem wesentlich breiter aufgestellt. Die lange verschlafenen Billig-Flüge gehören inzwischen ebenso zum Portfolio wie Tickets für Privatjets, zudem ist Lufthansa am größten deutschen Flughafen in Frankfurt beteiligt. Abgestoßen wurde hingegen die Touristikbeteiligung Thomas Cook mit dem Ferienflieger Condor.
Ausgleich sucht der Vater dreier Kinder bei klassischer Musik, seinem Interesse für Architektur und beim Skifahren. Trotz zahlreicher verbleibender Aufsichtsratsmandate unter anderem bei der Schweizer Großbank UBS wird er dafür künftig mehr Zeit haben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.