40.000 Unterstützer

Freileitungs-Gegner schließen sich zusammen

Salzburg
11.08.2020 08:02
Freileitungsgegner aus Oberösterreich und die IG Erdkabel schließen sich mit dem Salzburger Verein „Faikabeln“ rund um Franz Fuchsberger zusammen. Mit Verstärkung geht es am kommenden Freitag nach Wien zur Demo am Ballhausplatz.

Erst vergangene Woche zählte der vier Monate junge Verein „Fairkabeln“ 10.000 Unterstützer – heute sind es fast 40.000 über Landesgrenzen hinweg. Zuwachs bekommt der Verein des Unternehmers Franz Fuchsberger von drei Initiativen, die in Oberösterreich gegen 110-kV-Leitungen kämpfen sowie von der IG Erdkabel, die in Salzburg mit 10.000 Unterstützern bereits gut aufgestellt ist. So wird aus der IG Erdkabel die Dachorganisation „Fairkabeln Austria“. Vizepräsident Franz Köck: „Wir können unsere Erfahrung, Kraft und Zuversicht teilen. Gemeinsam treten wir gegen das System an.“

Auch die enteignete Biobäuerin Franziska Zimmer, die gegen eine 110-kV-Leitung in Vorchdorf/Kirchdorf kämpft, wird zur „Faikablerin“: „Wir werden von einem Machtkonzern massiv überfahren.“ Johann Zahlberger stellt sich seit mehr als 20 Jahren gegen eine Freileitung im Innviertel: „75 Prozent der Grundeigentümer sind enteignet worden, es wird schon gebaut. Das ist untragbar.“

Baustopp-Forderung bekommt Nachdruck
Auch in Salzburg laufen die Arbeiten für die 380-kV-Leitung trotz einstimmigen Beschlusses im Landtag, sich für einen Baustopp einzusetzen. FPÖ-Klubobfrau Marlene Svazek kritisiert die „Tatenlosigkeit der Landesregierung“. In einer schriftlichen Anfrage an den Landeshauptmann macht die Oppositionspartei Druck. Währenddessen bereiten sich die Leitungs-Gegner auf eine Demonstration in Wien vor: Am kommenden Freitag werden sie zum Ballhausplatz marschieren.

Interview mit „Fairkabeln“-Obmann Franz Fuchsberger

Was vereint die Vereine, die sich unter dem Namen „Fairkabeln“ zusammengeschlossen haben?

Man muss nicht unter einer Freileitung wohnen, um für ein Erdkabel zu sein. Wir werden jetzt ein einheitliches Corporate Design und eine gemeinsame Webseite als Basis für unsere Kommunikation und Aktionen nutzen. Unser Ziel ist eine österreichweite Pro-Erdkabel Bürgerbewegung.

Mit neuer Verstärkung demonstrieren Sie am Freitag in Wien. Sind Sie optimistisch, dass Sie dort Gehör finden?

Ich habe ein gutes Gefühl. Wir treten nicht nur gegen die Salzburg-Leitung auf, sondern haben unserem Fokus erweitert. Bald werden auch noch Vereine aus weiteren Bundesländern dazukommen. Ich denke, bald sind wir sechsstellig.

Rechnen Sie mit Unterstützung von der Politik?

Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat mir nach der Demo bei den Festspielen gesagt, er erwartet aufgrund des letzten EuGH-Urteils für Salzburg einen Baustopp im Herbst. Dann will er die Politik zurück an den Verhandlungstisch holen.

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