Wie in Japan

Nun auch in Berlin: Rätsel um 108-jährige Frau

Ausland
13.09.2010 19:05
Seit Wochen rätseln Behörden in Japan über den Verbleib von etwa 230.000 Über-Hundertjährigen (siehe Infobox), nun gibt es auch in Deutschland einen ähnlich mysteriösen Fall: Eine angeblich 108-jährige Berlinerin wurde nun für tot erklärt, weil von ihr trotz intensiver Suche jede Spur fehlt. Im Gegensatz zu vielen Fällen in Japan scheint es dabei allerdings nicht um Pensionsbetrug zu gehen, denn die Tochter rührte die Rente der Seniorin nie an.

Sieben Jahre hielten die Beamten des Berliner Bezirksamtes eisern durch – seit ihrem 99. Geburtstag standen sie vor der Haustür von Helene B., um ihr zum Ehrentag Blumen zu überreichen. Doch zu Gesicht bekamen die Gratulanten die Pensionistin nie – stets öffnete die Tochter. Und wie es der Zufall wollte, war deren Mutter jedes Jahr aufs Neue angeblich auf einer Reise nach Österreich.

Keine Leiche gefunden
Zum 106. Geburtstag wurden die Beamten endlich misstrauisch: Diesmal gab die Tochter an, ihre Mutter sei gemeinsam mit ihrem Gatten in die Alpenrepublik gefahren – doch dieser war bereits 1977 gestorben. Sofort wurde die Polizei alarmiert, Haus und Garten auf der Suche nach einer möglichen Leiche auf den Kopf gestellt - vergeblich. 

Auch europaweite Fahndungen blieben ohne Erfolg. Fazit: Da man der Tochter kein Verbrechen nachweisen und niemand etwas zum Verschwinden von Helene B. sagen kann, wurde die heute 108-Jährige rückwirkend zum 31. Dezember 2000 für tot erklärt. Danach wurde von der Versicherung auch die ab 2001 ausgezahlte Pension zurückgefordert, was anstandslos geschehen ist.

Die heute 83-jährige Tochter, die noch immer behauptet, dass ihre Mutter in Österreich sei, hatte von dem Geld nämlich nie einen Cent angefasst…

von Klaus Loibnegger (Kronen Zeitung) und krone.at

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