Fußball-Podcast

„Grausig! Das wünsche ich dem ärgsten Feind nicht“

Fussballgeschichten
28.07.2020 11:56

Er war Meister und Cupsieger mit dem GAK, stand zweimal mit dem SV Mattersburg im Cup-Finale und oft im Fokus der Schiris. Ilco Naumoski ging als echter Typ in die Bundesliga-Geschichte ein - und ist genau deswegen der Hauptdarsteller dieser Podcast-Folge (zu hören in voller Länge oben). Unter anderem erklärt der ehemalige „Bad Boy“, wie er es mit den Schiedsrichtern hielt. Und über sein unrühmliches weil von einer „sehr grausigen“ Verletzung geprägten Karriereende. „Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht“, sagt Naumoski dazu (ca. ab Minute 32:05).

25. Februar 2010: Im Heimspiel gegen die Wiener Austria sieht Naumoski von Schiri Thomas Gangl die gelb-rote Karte. Zu Unrecht, wie Naumoski heute noch überzeugt ist und im Podcast (zu hören oben) erklärt: „Die zweite gelbe Karte habe ich fürs Simulieren bekommen. Dann bin ich so durchgedreht. Ich war wie vom Blitz getroffen. Mir war alles wurscht. Hätte sich mir mein Vater in den Weg gestellt, hätte ich meinen Vater erwürgt. Dann kam mein Mitspieler Robert Waltner und wollte mich beruhigen. Zu diesem Zeitpunkt hab‘ ich gar nicht gewusst, wer das ist. Ich wollte ihm einfach sagen: ‘Schleich dich!‘ Aber es hat so gewirkt, als hätte ich ihn gewürgt.“

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Der Disput habe aber keinerlei Langzeitschäden in der Beziehung der beiden hinterlassen, versichert Naumoski. „Wir haben nur darüber gelacht, was die Medien aus diesem Vorfall gemacht haben. Zwischen uns beiden ist alles in Ordnung.“

„Nichts für Talente übrig“
Begonnen hat die Österreich-Karriere des Ilco Naumoski im Nachwuchs des SK Rapid. Seine Kollegen damals unter anderen: Andy Ivanschitz, Stefan Kulovits, Gyuri Garics und Co. Warum es nicht zum Durchbruch gereicht hat. „Sie hatten damals nicht viel für Talente über“, so Naumoskis Interpretation.

Schachner „einer der Besten“
Über Stockerau und Klingenbach landete er beim GAK und traf dort auf „einen der besten Trainer“ überhaupt: Walter Schachner.

„Wenn du bedenkst, welche Fußballer damals beim GAK waren, dreht sich der Magen“, schwärmt Ilco von seinen Mitspielern: „Mario Bazina, Benedict, Akwuegbu, Jones Kusi-Asar, Skelley Adu Tutu, Roli Kollmann, Ronald Brunmayr - und ich war quasi der siebente Stürmer.“ Sturschädel Naumoski unterschrieb allerdings nicht die erste Variante des ihm vorgelegten Vertrags. Dieser hätte nämlich beinhaltet, bei Bedarf auch bei den Amateuren zu spielen. Naumoski wollte aber einen ausschließlich für die Profis gültigen Vertrag. Und bekam ihn letztlich auch. 2004 wurde, obwohl dann nicht mehr Stammspieler, Meister mit dem GAK.

Kapitän Kühbauer wichtiger als der Trainer
Über zwei unglücklich verlaufene Leih-Stationen landete er 2005 beim SV Mattersburg. Und traf dort unter anderem auf Mitspieler und Kapitän Didi Kühbauer. „Didis Kabinenansprachen hatten ja mehr Gewicht als die vom Trainer. Ihm haben wir mehr zugehört und mehr geglaubt. Didi war immer eine Ikone für mich und wird‘s auch bleiben. Ich hab‘ ihn lieb“, sagt Naumoski.

Sensation gegen Salzburg
Ein Highlight in Naumoskis Karriere: das Cup-Halbfinale gegen den haushohen Favoriten Red Bull Salzburg in der Saison 2006/07. Zur Halbzeit führt Salzburg klar mit 2:0, alles scheint nach Plan zu laufen. In der Halbzeit trat Kühbauer wieder einmal als Redner auf den Plan. „Er hat ausnahmsweise zugegeben, dass er unterirdisch, laut ihm einen Sch... zusammenspielt“, erinnert sich Naumoski: „Es hätte sogar 0:4 zur Halbzeit stehen können.“ Und dann passierte es. Das Spiel wurde gedreht. „Wir haben die Star-Truppe von Salzburg regelrecht zerlegt, kaputt gemacht.“ Im Finale setzte es dann trotzdem - wie schon im Jahr - zuvor eine Niederlage gegen die Wiener Austria.

All diese und viele weitere Anekdoten aus der schier unerschöpflich facettenreichen Karriere des Ilco Naumoski gibt‘s oben in voller Länge im Podcast zu hören. Auch redet er über das tragische, weil verletzungsbedingte Ende seiner Karriere.

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