Diebische Rumänin

Innsbruckerin (83) erwischte die falsche Pflegerin

Tirol
21.07.2020 13:50

Ende Juni wurde eine 83-jährige Innsbruckerin - wie berichtet - von ihrer Pflegerin bestohlen, ein Teil der Beute konnte wieder sichergestellt werden. Die Familie versteht nicht, wie es dazu kommen konnte - die zuständige Vermittlungsagentur betont, es sei eine Ausnahme.

Eigentlich sollte eine Pflegerin die Geschwister Peter und Elisabeth C. entlasten. Ihre 83-jährige Mutter hat bereits mehrere Operationen hinter sich, sollte nicht alleine gelassen werden. Die Tochter wohnte in derselben Wohnung, musste aber die meiste Zeit ihrem Beruf nachgehen. Herr C. suchte daher im Internet nach einer Pflegerin und stieß auf die Agentur Elsner.

Bei der ersten Vermittlung wurde aufgrund der Arbeitsmoral der Dame bald um einen Austausch gebeten. Frau C. erinnert sich: „Ich habe unsere Wertsachen damals nicht überprüft.“ Hier schaltet sich Christian Elsner, Geschäftsführer der Agentur, ein: „Alle unsere Klienten werden darauf hingewiesen, ihre Wertgegenstände sicher zu verwahren und nicht herumliegen zu lassen.“ Zudem betont er, dass die zweite vermittelte Pflegekraft zuvor in zwei anderen Haushalten war - diese sollen ihr bei einer telefonischen Bewertung Bestnoten ausgestellt haben.

Verdächtige Vorfälle
Als die Rumänin am 23. Juni vor der Tür stand, ging das Drama von vorne los. Sie konnte nur per Internet-Übersetzer kommunizieren, der Nachtdienst war schnell an die Schwester übergeben und auch das Kochen verweigerte sie von Anfang an. Eines Abends hörte Frau C. ihre Mutter im Nebenzimmer schwer atmen. Der Schlauch ihres Sauerstoffgeräts lag bei ihrer Hüfte, was ungewöhnlich war. „Ich dachte in dieser Nacht, meine Mutter stirbt“, möchte sie diese Stunden vergessen.

Schnell stand fest – auch auf diese Dame konnte die Familie verzichten. Am Dienstag, den 30. Juni, sollte sie wieder abgeholt werden. Frau C. überprüfte ihre Verstecke mit Wertsachen – „alles war weg“. Sie fing die Pflegerin noch ab, ihr Bruder schaltete die Polizei ein.

Seit erstem Tag bestohlen
Wie diese feststellte, wurden Mutter und Tochter seit dem 1. Tag bestohlen. Den Großteil der Beute fand man hinter dem Drucker – vermutlich in einem unbeobachteten Moment dort versteckt, bevor die Polizei eintraf. Zu den noch vermissten Wertsachen erklärt ein Beamter: „Die Ermittlungen laufen.“ Da die Rumänin bisher unbescholten war, verordnete die Staatsanwaltschaft eine Anzeige auf freiem Fuß. Die Beamten erwirkten aber durch die Fremdenpolizei ein Aufenthaltsverbot in Österreich für mehrere Jahre.

„Hatten vielleicht Pech“
„Der Zustand meiner Mutter hat sich durch den Stress verschlechtert“, schilder Frau C. besorgt. Elsner bedauert den Vorfall und meint, dass es bei 4000 Pflegerinnen leider auch schwarze Schafe gibt. Zur Wiedergutmachung erstattete er die Vermittlungsgebühr über 490 Euro zurück. Herr C. wünscht sich eine persönliche Entschuldigung. Seine Schwester schließt nicht aus, dass die Familie Pech hatte, trotzdem ist sie entsetzt: „Es geht hier schließlich um alte, kranke Menschen!“

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