Sohn getötet

Schüsse auf US-Richterin: Täter kam als Paketbote

Ausland
20.07.2020 14:17

Ein bewaffneter Mann hat im US-Bundesstaat New Jersey das Haus einer Bundesrichterin angegriffen und dabei deren 20-jährigen Sohn erschossen. Zudem wurde der Mann von Richterin Esther Salas mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, die Juristin selbst blieb offenbar unversehrt. Nach dem Angreifer wird nun gefahndet, er war als Paketbote verkleidet. Salas saß zuletzt einem Verfahren gegen die Deutsche Bank vor, in das auch der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein involviert war, welcher sich im Gefängnis das Leben genommen hatte.

Der Angreifer hatte am Sonntagabend an der Haustür der Richterin geläutet. Nach Angaben des Bürgermeisters von North Brunswick, Francis Womack, öffnete Salas‘ Sohn Daniel Anderl die Tür. „Ihm wurde mitten durch das Herz geschossen“, sagte Womack im Sender ABC. Auch Mark Anderl, der Ehemann der Juristin, wurde niedergeschossen und schwer verletzt. Er befindet sich nach einer Notoperation allerdings in einem stabilen Zustand. 

FBI ermittelt, Fahndung nach Täter
Die Richterin selbst blieb unverletzt, der Täter konnte flüchten. Das FBI übernahm die Ermittlungen, nach dem Verdächtigen wird gefahndet. Das Motiv des Angriffs war zunächst unklar. Salas habe hin und wieder Drohungen erhalten, jedoch nicht in jüngster Zeit, sagte Womack.

Vorsitz in Prozess gegen Deutsche Bank
Derzeit sitzt Salas einem Verfahren vor, in dem eine Sammelklage von Investoren gegen die Deutsche Bank verhandelt wird. Die Investoren werfen der Bank vor, Finanzaktivitäten von Hochrisiko-Kunden nicht ausreichend überwacht zu haben - darunter auch jene des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, der sich nach offiziellen Angaben vergangenes Jahr in einem New Yorker Gefängnis das Leben nahm.

Die 51-jährige Salas hatte das Amt als Bundesrichterin am Bundesgericht von New Jersey nach ihrer Nominierung durch den damaligen Präsidenten Barack Obama 2010 übernommen. Sie wurde damit zur ersten Bundesrichterin mit lateinamerikanischen Wurzeln in den USA. In den vergangenen Jahren hatte Salas den Vorsitz bei mehreren öffentlichkeitswirksamen Prozessen, etwa im Betrugsverfahren um die TV-Persönlichkeit Teresa Giudice und ihren Ehemann. Aber auch Urteile gegen hochrangige Gangmitglieder hatte Salas immer wieder gefällt. 

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