Anfrage der Steirer-FP

In unseren Spitälern regiert oft die Gewalt

Steiermark
11.07.2020 06:00

Zu den gegenwärtigen Verhältnissen in den steirischen Spitälern hat die FPÖ bei Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß zwei Landtagsanfragen eingebracht. Nun sind die Antworten da: Einerseits könnte der OP-Rückstau wegen Corona Gesundheitsschäden verursacht haben. Und andererseits gab es allein im Jahr 769 verbale und körperliche Übergriffe auf steirisches Klinikpersonal.

Corona sorgt aktuell für Nachwehen in der KAGes - Tausende während des „Lockdowns“ abgesagte Behandlungstermine müssen, wie berichtet, nachgeholt werden. Die Freiheitlichen haben Juliane Bogner-Strauß bereits im Landtag auf den Zahn gefühlt, ob der „OP-Rückstau“ nicht auch auf Kosten der Patientengesundheit gegangen sein könnte.

OP-Rückstau: Gesundheitsschäden nicht ausgeschlossen
Nun gibt es eine schriftliche Antwort der Gesundheitslandesrätin zu diesem heiklen Thema: So sei ein Rückgang der Fallzahlen während der Lockdown-Phase bei „Krankheitsbildern der Neurologie“ bemerkbar gewesen. Im Bereich der Schlaganfall-Versorgung haben Steirer bei „Mini-Schlaganfällen“ das Gesundheitssystem weniger oft als sonst üblich in Anspruch genommen. Bei Herzinfarkten habe sich in den KAGes-Spitälern ein ähnliches Bild gezeigt - übrigens weltweit.

Für diese Fälle könne, so heißt es in der Beantwortung, „nicht ausgeschlossen werden, dass es bei Patienten zu einem Gesundheitsschaden gekommen sein kann“. „Jeder Fall muss nun systematisch aufgearbeitet werden. Diese bisher wenig thematisierten Opfer der Krise dürfen nicht länger verschwiegen werden“, mahnt der FPÖ-Gesundheitssprecher Marco Triller.

Verhalten der Patienten wird aggressiver
Apropos Spitäler: Nicht nur die Pandemie war in jüngster Vergangenheit für Turbulenzen in den weiß-grünen Krankenanstalten verantwortlich, sondern auch das Verhalten einiger Patienten. Der freiheitliche Landtagsklub klopfte ebenfalls bei der zuständigen ÖVP-Landesregiererin Bogner-Strauß die „Sicherheitslage in den steirischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen“ ab.

Die Offenlegung der Zahlen des Jahres 2019 ergebe „ein erschreckendes Bild“, so die FPÖ: Insgesamt hagelte es im Vorjahr 769 Beschwerden von Mitarbeitern und Patienten wegen verbaler und körperlicher Übergriffe. Sogar sexuelle Attacken - und zwar nicht weniger als neun an der Zahl - wurden dokumentiert, dazu noch 79 Eigentumsdelikte. Die Polizei musste 84-mal in eine Spitalsambulanz ausrücken (Drohungen, Gewalt und Diebstähle), neunmal wurden die Beamten wegen Körperverletzungen hinzugezogen. Traurig!

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