Schutzhütten-Baustelle

Helikopter bringt Beton auf 1650 Meter Seehöhe

Steiermark
08.07.2020 08:00

Am Hochschwab entsteht bis 2021 eine neue Schutzhütte im modernen Design. Der Alpenverein investiert dafür 2,5 Millionen Euro. Die Arbeitsbedingungen sind extrem - die „Steirerkrone“ war dabei.

Etwa 25 bis 30 Euro pro Minute: So viel muss man alleine für die Transportkosten der Arbeitsmaterialien einkalkulieren. Nämlich dann, wenn statt dem Lkw der Spezialhubschrauber her muss. Bauherr zu sein, ist nie einfach, aber die Leitung einer Alpinbaustelle wie jene am Hochschwab auf 1654 Metern Seehöhe über zu haben, ist besonders fordernd.

Betonieren muss in einem Zug erfolgen
„Von den 2,5 Millionen Gesamtkosten entfallen immerhin zehn bis 15 Prozent auf die Heli-Flüge“, sagt Richard Goldeband (Alpenverein), der das Mammutprojekt Voisthalerhütte dirigiert. Dementsprechend groß ist am Tag unseres Besuchs die Hoffnung, dass das Wetter hält: „Heute steht der wichtigste Arbeitsschritt an - das Betonieren der Bodenplatte. Dies muss in einem Zug erfolgen, sonst bekommen wir Probleme mit der Statik“, ist Bauleiter Rudi Steger angespannt.

Eigenes Lager für Bauarbeiter
Helikopter und Mannschaft stehen bereit, die Uhr tickt. Noch ist der Nebel zu dicht. Oben am Berg können es Lisi Schleicher und Maja Ludwig indes kaum erwarten, ihre Linsensuppe und ihren Minzsirup zu kredenzen. Seit Kurzem achten sie nämlich nicht nur auf das Wohlergehen ihrer Wandergäste, sondern auch auf das des Bautrupps: „Wir haben ein eigenes Lager für die Männer eingerichtet und halten stets einen Tisch frei; wir müssen sie ja bei Laune halten“, lacht Lisi.

Ein bisschen müssen sich alle Beteiligten noch gedulden: „Das Projekt ist nicht nur wegen der Höhenlage eine Herausforderung. Auch die Quellwasserschutz-Auflagen sowie das löchrige Kalkgestein als Umgebungsmaterial sind nicht ohne“, erzählt Goldeband. Geplante Fertigstellung: Frühsommer des nächsten Jahres.

„Es gibt keinen schöneren Arbeitsplatz“
Dass die Idylle plötzlich von gewaltigem Lärm zerschnitten wird, stört heute niemanden: Der erste Heli ist im Anflug! Mit an Bord: die Spezialisten der Baustelle. Auch ihnen steht die Freude ins Gesicht geschrieben: „Es gibt keinen schöneren Arbeitsplatz als hier heroben, da bin ich mir sicher“, sagt Polier Andi, „also packen wir’s an!“

Im Tal steht die Mischmaschine, von speziellen Transport-Hubschraubern muss der Beton schließlich Kübel für Kübel in die Höhe gebracht werden. Am Ende des Tages werden die Bodenplatte fertig und der Suppentopf leer sein.

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