Gründe zur Flucht hatte der 35-jährige Serbe genug. Da wären Vorstrafen, da wären viele Alias-Namen, da wäre ein gültiges Aufenthaltsverbot in Österreich. Also genug Gründe, nicht stehen zu bleiben, als ihn die Funkstreife anhalten wollte.
Die wilde Verfolgungsjagd endete in einer schmalen Gasse in Ottakring. J. wollte zu Fuß weiterfliehen, Polizist Mario R. verfolgte ihn mit gezogener Waffe. J. versteckte sich hinter einem Auto, kam auf Zuruf des Polizisten hervor - und richtete seine Waffe auf den Beamten. Der irrtümlich glaubte, dass der Flüchtende nur ein Plastikrohr in der Hand hielt. Und seine Waffe wegsteckte, um den Pfefferspray hervorzuholen.
Polizisten aus 2,20 Metern Entfernung angeschossen
In diesem Moment feuerte J. dreimal auf den Polizisten, aus nur 2,20 Metern Entfernung! Mario R. brach zusammen - lebensgefährlich verletzt. Ein Projektil blieb zwischen dem 10. und 11. Brustwirbel stecken! Der Beamte überlebte.
Staatsanwalt Roman Reich klagt wegen Mordversuchs an - wer aus einer so geringen Entfernung auf einen Menschen schießt, "hält es zumindest für ernstlich möglich, dass er dadurch töten könnte".
Dem widerspricht der Angeklagte durch seinen Anwalt Alexander Philipp: "Das Gutachten vor allem des Schussexperten zeigt, dass alle drei Schüsse aus der gleichen stehenden Position abgegeben wurden. Der Beamte ist durch den ersten Treffer in Beinhöhe zusammengesackt, sodass ihn der nächste Schuss im Fallen von oben leider in Richtung Brustkorb getroffen hat."
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