Als an jenem Samstag, dem 18. Mai 1991, Sport-Österreich erwachte, war die Tragödie schon passiert. In der Nacht war Ski-Star Rudi Nierlich in seinem Heimatort St. Wolfgang bei starkem Regen von der Straße abgekommen und gestorben.
Eine zum Boden abgeschrägte Leitschiene wurde zum Katapult - der 25-Jährige flog mit seinem Dienstwagen in den ersten Stock eines Hauses und war sofort tot.
Titel in Saalbach verteidigt
Jener Rudi, der drei Monate zuvor bei der Heim-WM in Saalbach seinen Titel im RTL verteidigt hatte, nach Doppel-Gold in Vail 1989 zum Dreifach-Weltmeister aufgestiegen war.
Tomba zollte Respekt
„Wenn‘s laft, dann laft‘s. Und wenn‘s net laft, laft‘s net.“ Mit solchen Sprüchen bleibt der medial scheue, aber sympathische Oberösterreicher in Erinnerung. Viele siner Weggefährten wussten früh: Nierlich war seiner Zeit von der Technik her weit voraus. Auch der große Alberto Tomba schätzte ihn sehr, marschierte beim Begräbnis mit dunkler Brille und Tränen in den Augen hinter Nierlichs Sarg.
Jahre später meinte Italiens Ski-Ikone: „Hätte der Rudi länger gelebt, hätte ich nie so viel gewonnen.“
Herbert Struber, Kronen Zeitung
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