Bereits mehr als 100.000 Salzburger sind zur Kurzarbeit angemeldet, gut 31.000 haben gar keinen Job mehr. Die Corona-Krise treibt viele Angestellte in die Verzweiflung, sodass sie vieles ertragen, um den Job zu behalten. „So manchen Unternehmen kann das gar nicht weit genug gehen. Es gibt offenbar mancherorts gar keine Hemmungen mehr“, kritisiert AK-Präsident Peter Eder und nennt ein Beispiel aus der Beratung: In einem Tennengauer Betrieb lässt der Produktionsleiter die Arbeitnehmer täglich im Unklaren, wann und ob sie arbeiten müssen. Teilweise bekommen die Mitarbeiter erst zwei Stunden vorher Bescheid. Argument des Chefs: „Seid froh, dass ihr noch Arbeit habt.“
Schwangere beklagen zu geringen Schutz
In hunderten Fällen berät die AK Schwangere: Eine Verkäuferin kann unter ihrer Schutzmaske schwer atmen. Ihr Chef nimmt darauf keine Rücksicht, heißt es. Auch im Gesundheitsbereich erhalten Schwangere nicht den vorgeschriebenen Verwendungsschutz, wie Anruferinnen berichten.
Viele Schwangere werden alleine gelassen und sind der Situation oder dem Virus selbst schutzlos ausgeliefert. Das darf dem Chef nicht egal sein.
Peter Eder, Salzburger Arbeiterkammerpräsident
Für Aufregung sorgt der Fall eines Reinigungs-Mitarbeiters. Der Risikopatient muss in schmutziger Krankenhaus-Wäsche wühlen, bekommt aber weder Handschuhe noch Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Seine tägliche Angst: die eigene Mutter, die im selben Haushalt wohnt, anzustecken.
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