Verjüngung in Salzburg

Neuer SP-Chef: „Zeit des Stillstands ist vorbei“

Salzburg
16.05.2020 06:05

Vom Gemeindevertreter zum Vizebürgermeister zum Salzburger SPÖ-Landesparteivorsitzenden: David Eggers Polit-Karriere geht steil bergauf. Wie die „Krone“ bereits ankündigte, wurde der Vize-Stadtchef von Neumarkt am Wallersee am Freitag dem Präsidium als Nachfolger von Landesparteichef Walter Steidl präsentiert und einstimmig angenommen. Der Newcomer macht mangelnde Erfahrung mit Elan wett.

In den vergangenen Jahren hatte die SPÖ selten Grund zu lachen. Doch am Freitag ging es lustig zu, als der designierte Landesparteichef präsentiert wurde. Obwohl sich die Gesichter hinter Masken versteckten, strahlten die roten Funktionäre. Erleichterung und Hoffnung lagen in der Luft.

Mit dem 33-jährigen David Egger an der Spitze soll die Partei zu neuer Stärke finden. „Die Zeit des Stillstands ist vorbei“, kündigte er unter Applaus an. Die Partei brauche keine neue Farbe, aber neues Selbstvertrauen. Dass der Vize-Stadtchef von Neumarkt außerhalb seiner Heimatgemeinde noch keine Erfahrungen in der Politik gesammelt hat, sei kein Nachteil, heißt es. „Für eine Neuausrichtung ist es sogar von Vorteil, wenn wer von außen kommt. Er bringt sein Know-how und die Erfahrung auf kommunaler Ebene mit. Er weiß, wo den Leuten der Schuh drückt“, sagt Salzburgs Vizebürgermeister Bernhard Auinger. Egger könne sich zudem auf ein Team mit jeder Menge Erfahrung verlassen.

Newcomer setzte sich gegen Routiniers durch
Warum er sich gegen die erfahrenen Kollegen durchsetzen konnte? „Es sollte kein Etablierter werden, der dann anderswo eine Lücke hinterlässt. Er ist jung, leidenschaftlich und bereit dazuzulernen“, beschreibt Walter Steidl seinen Nachfolger. Eggers Elan solle die Partei mitreißen.

Keine Enttäuschung, sondern volle Unterstützung kommt von Nationalrätin Cornelia Ecker. Zuletzt wurde auch sie als Favoritin gehandelt. „Als Vertraute von David stehe ich zu hundert Prozent hinter ihm“, so Ecker. Kritische Stimmen will sie noch keine gehört haben. „Ich habe ehrlich gesagt darauf gewartet, aber auch die Einstimmigkeit im Präsidium zeigt, dass alle auf seiner Seite stehen.“

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Er ist jung, unverbraucht und hat Feuer. Er kann die wichtigen Themen aus Sicht der Kommunen in die Landespolitik einbringen.

Peter Eder, Arbeiterkammerpräsident

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Er hat Erfahrung als Mensch, weiß was die Leute brauchen und kann Kräfte vereinen. Mit ihm gibt es eine neue SPÖ.

Anja Hagenauer, Salzburgs Sozialstadträtin

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David Egger verkörpert ein modernes politisches Bild und kommt aus keinem Lager. Die Frage links oder rechts ist von Vorgestern.

Hansjörg Obinger, Stadtchef Bischofshofen

David Egger selbst entgegnet Kritikern: „Ja, ich bin neu, aber das eröffnet mir andere Blickwinkel.“ Er kündigt einen „Neustart“ samt Personalrochade an. Thematisch widmet er sich den Herausforderungen durch die Corona-Krise wie Arbeitslosigkeit, aber auch leistbarem Wohnen, der Umwelt und dem öffentlichen Verkehr. Sein Bürgermeisteramt behält er. Beim nächsten Landesparteitag soll er als Parteichef gewählt werden. Bis dahin möchte Egger durch die Gemeinden touren.

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