. Heute, am 1. Mai, fällt auf, dass etwas fehlt. Die SPÖ fehlt. Da mag einer politisch stehen, wo er will, aber die Sozialdemokratie war auch für die Kritiker der Idee ein Inventar unserer Demokratie. Als mahnende, als korrigierende Kraft. Vor gar nicht langer Zeit auch als gestaltende Bewegung.
Es tut einem Land nicht gut, ohne vitale Opposition zu sein. In der Krise kommt einiges auf uns zu, das eines Gegengewichtes zu den Regierenden bedarf. Andernfalls kann auch ein gut funktionierendes System aus der Balance geraten.
Die SPÖ nimmt am Fortgang nur noch am Rande teil. Das beginnt an der Spitze der alten Partei in Wien und setzt sich bis nach Salzburg fort. Hier hat sich die vereinsamte Führung das Social Distancing schon lange vor Verbreitung des Virus verordnet. Und keine Person weit und breit, die sich erbarmt, die Salzburger SPÖ aus dem tiefen Tal zu führen.
Die Macht wird den anderen überlassen. Nur hin und wieder leuchtet eine gewisse Freude bei der SPÖ auf, wenn sie etwa gnädig zurTafelrunde der Einflussreichen vorgelassen wird und dort am Braten schnuppern darf.
Das führt zwangsläufig zu einem Verlust der Würde, der es bedarf, um ernstgenommen zu werden.Mit Blick auf die bisherige und kommende Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt könnte eine SPÖ in Salzburg wieder gebraucht werden und an ihre Stärke und Tradition erinnern.
Ist die Sozialdemokratie allerdings auch dann nicht da, könnte es am Ende niemandem auffallen, wenn es sie nicht mehr gibt.
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