Zum Anstecken

„Safedi“: Vorarlberger entwickeln Abstandsmesser

Elektronik
11.04.2020 12:32

Das Vorarlberger Unternehmen Heron hat anlässlich der Corona-Krise einen Abstandsmesser entwickelt, der sowohl den Wunsch der Bevölkerung nach sicherem Abstand als auch nach Datenschutz erfüllen will. Das neue Produkt unter dem Namen „Safedi“ (im Sinne von „Schütz‘ dich“) präsentiert sich als kleines Gerät, das man an die Bekleidung im Brustbereich ansteckt. Wird der als notwendig erachtete Mindestabstand zu einem ebenfalls mit einem „Safedi“ ausgestatteten Arbeitskollegen oder einer anderen Person unterschritten, reagiert das Gerät mit einem optischen und akustischen Signal.

„So weiß jeder Bescheid und kann einen Schritt zurückgehen“, erklärte Heron-Inhaber und Geschäftsführer Christian Beer am Freitag in einer Video-Pressekonferenz. Neben dieser Grundfunktion, in der keine Daten aufgezeichnet werden, kann sich der Besitzer eines „Safedi“ über die Registrierung einer ID demnach auch für ein „komplett anonymes Kontakttagebuch“ anmelden. So könne man auch Warnungen erhalten, falls eine Person positiv getestet wurde, mit der man in Kontakt stand.

„Jeder ‘Safedi‘ hat einen individuellen Code. Wir wissen nur, welcher ‘Safedi‘ welchen anderen ‘Safedi‘ getroffen hat, sonst wissen wir nichts - nicht wem die ‘Safedis‘ gehören, keinen Ort, keine Uhrzeit“, betonte Beer. Die Abstandsmessung geschieht mittels Bluetooth, der integrierte Akku ist wiederaufladbar und soll dem Unternehmen nach einen Tag halten.

Feldversuch in Industrie und Handel
Man habe in den vergangenen Wochen gemeinsam mit vielen Partnerfirmen praktisch rund um die Uhr an der „Safedi“-Entwicklung gearbeitet. In einem zwei Wochen andauernden Feldversuch mit 1000 Geräten soll die Innovation nun in der produzierenden Industrie sowie im Lebensmittel- und im Einzelhandel intensiv getestet werden.

Wirtschaftslandesrat Marco Tittler erinnerte daran, dass ab nächstem Dienstag in Geschäfte bis 400 Quadratmeter Verkaufsfläche sich pro 20 Quadratmeter nur ein Kunde aufhalten darf. „Man könnte etwa am Eingang diese Geräte auflegen, die der Kunde beim Verlassen des Geschäfts wieder abgibt“, so Tittler. Während der Zeit im Geschäft wäre aber so der einzuhaltende Sicherheitsabstand zu gewährleisten.

Bestellungen ab sofort möglich
Beer will parallel zum Test die Produktion hochfahren, „Safedi“-Bestellungen seien ab sofort möglich. Sein Unternehmen sei in der Lage, ausreichend Stückzahlen zu produzieren, sollte die entsprechende Nachfrage vorhanden sein. Den Verkaufspreis bezifferte er mit 19,50 Euro. Wirtschaftlich interessant werde „Safedi“ aber erst, „wenn wir Millionen davon verkaufen“, sagte Beer.

Das Land Vorarlberg trägt zu den Entwicklungskosten mit einem Maximalbeitrag von 200.000 Euro über drei Jahre bei. Laut Beer wurden bisher etwa 500.000 Euro in die Entwicklung von „Safedi“ gesteckt.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele