Druck für die Trainer:

Der Verletzungsteufel liegt auf der Lauer

Steiermark
03.04.2020 08:30

Mit aller Macht versuchen die europäischen Profi-Fussball-Ligen aus finanziellen Gründen (ohne TV-Geld wird’s eng) heuer ihre von der Corona-Krise unterbrochenen Meisterschaften fertigzuspielen - in Deutschland wollen sich die Klubs demnächst wieder mit Gruppentraining für den Wiederanpfiff rüsten. Das wirft für die Trainer aber spannende Fragen auf: Wie „rostig“ werden unsere ans Haus gefesselten Kicker sein, wenn vielleicht doch wieder angepfiffen werden sollte? Und wie groß ist die Verletzungsgefahr?

„Die derzeitige Situation ist etwa mit einer Winterpause zu vergleichen“, sagt Stefan Arvay. Der Athletik-Coach des österreichischen U21-Fußball-Teams, der auch den GAK betreut, dazu im Raiffeisen-Sportpark in Graz Hand-, Volley-, Basketballer, die Eishockeyspieler der 99ers sowie die Olympiakandidaten Katrin Ofner und Eva Wutti unter seinen Fittichen hat, weiß, dass es durch die Pause schnell zu Defiziten kommt.

„Mittels Heimprogrammen kann man durch Laufen und Radfahren Ausdauer und Kraft einigermaßen erhalten, aber sportspezifisch baut man schnell ab. Und Fußball ist keine zyklische Sportart, da gibt’s viele Richtungsänderungen. Da ist’s mit Geradeauslaufen und Schnurspringen nicht getan. Man braucht Shuttleläufe, Sprints und viel Stop-and-go-Training. Sonst ist die Muskulatur deutlich verletzungsanfälliger! Nachdem es aber gleich mit vielen englischen Runden losgehen müsste, steht uns ein Teufelskreis bevor!“

14 Tage Mindestzeit
Normal sind vier Wochen Vorbereitung vorm Meisterschaftsstart nötig: „Im Mindestfall aber braucht man 14 Tage, um das Verletzungsrisiko reduzieren zu können. Aber das reicht natürlich nicht aus, um alles aufzuholen, was man verloren hat.“ Fazit: „Das Kicken verlernen die Spieler sicher nicht, aber in puncto Schnelligkeit, Spritzigkeit, Auge-Fuß-Koordination, Handlungsschnelligkeit, Beschleunigung, Sprünge und bei den Richtungsänderungen wird’s Defizite geben. Das ist überall gleich. Wenn unser Tennis-Held Dominic Thiem nicht tausendmal pro Woche den Vorhand-Cross trainiert, wird auch er Fehler machen.“Volker Silli

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