„Brutstätte für Virus“
Grabeskirche in Jerusalem wird doch geschlossen
Die Schließung der Grabeskirche in Jerusalem, das größte Heiligtum des Christentums, war vor wenigen Tagen angesichts der Covid-19-Epidemie noch keine Option. Nun aber hat sich die Lage wegen der Ausbreitung des Coronavirus in Israel und den Palästinensergebieten geändert.
Das Gotteshaus werde zunächst für eine Woche gesperrt bleiben, sagte Yussef Daher, ein Vertreter des Weltkirchenrates in Jerusalem. Die Entscheidung sei von den israelischen Behörden in Abstimmung mit den Kirchenvertretern durchgesetzt worden. Zuvor hatte das israelische Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass sich viele Coronavirus-Infizierte im Land in Synagogen angesteckt hätten. „Das bedeutet, dass Andachtsorte Brutstätten für das Virus sind“, sagte Daher.
Auch Karfreitagsprozession wackelt
Israel hatte am Mittwoch wegen der Ausbreitung des Coronavirus die Ausgangsbeschränkungen im Land weiter verschärft. Unter anderem sollen sich die Menschen grundsätzlich nur in einem Radius von bis zu 100 Metern von ihren Wohnungen bewegen. Das besetzte Westjordanland hat Israel abgeriegelt.
Daher geht man auch davon aus, dass die Karfreitagsprozession in Jerusalem in zwei Wochen nicht wie geplant stattfinden wird. Zu der Prozession waren in der Vergangenheit stets Tausende Touristen aus der ganzen Welt gekommen. Reisende aus Österreich dürfen bereits seit Anfang März nicht mehr nach Israel.
Grabeskirche erst einmal geschlossen
Das letzte und einzige Mal, dass die Grabeskirche bisher überhaupt geschlossen wurde, war laut Daher im Jahr 2018. Damals hatten Kirchenoberhäupter das Gotteshaus für wenige Tage aus Protest unter anderem gegen die Verhängung städtischer Gebühren in Jerusalem geschlossen.
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