Erdbeben in Zagreb:

„Trainer und Spieler waren alle geschockt!“

Steiermark
23.03.2020 18:55

Es sind aktuell keine leichten Zeiten. Neben dem Coronavirus sorgte vergangenen Sonntag auch ein Erdbeben in Zagreb für Schockmomente. Die „Steirerkrone“ nahm sofort Kontakt zu Rene Poms auf. Der Steirer ist Co-Trainer bei Fußball-Meister Dinamo Zagreb. Doch zum Glück konnte der 44-jährige Assistent von Ex-Austria-Coach Nenad Bjelica Entwarnung geben: „Ich bin wohlauf zuhause in Leoben auf Besuch bei meiner Tochter.“

Nachdem auch die kroatische Fußball-Liga derzeit durch den Coronavirus zu einer Zwangspause verurteilt ist, fuhr Rene Poms von seiner Arbeitsstätte in Zagreb in seine steirische Heimat Leoben. Eine gute Entscheidung. „Ich habe somit das Erdbeben nicht hautnah miterlebt. Aber fast alle meine Spieler sind in der Stadt. Auch einige Trainer. Mit denen war ich die letzten Stunden natürlich im regen Austausch. Alle stehen unter Schock“, berichtet Poms nach zahlreichen Telefonaten mit seinen Kollegen - wie Dinamo-Tormanntrainer und Ex-Sturm-Goalie Silvije Cavlina. „Zum Glück hat sich keiner von ihnen verletzt. Aber es muss den Erzählungen zufolge wirklich tragisch gewesen sein. Und wir haben natürlich alle Bilder gesehen. Ich bin noch immer geschockt“, so Poms.

„Alles soll gewackelt haben, die Dinge sind aus den Schränken geflogen. Spieler haben mir erzählt, wie sie mit kleinen Kindern aus dem Haus gelaufen sind und in ihren Autos gewartet haben, bis alles vorbei war.“ Poms sagt aber auch: „Durch die Maßnahmen des Coronavirus und den Ausgangssperren waren in den Morgenstunden nicht viele Menschen auf den Straßen. Sonst wäre alles vielleicht noch viel, viel tragischer ausgegangen.“

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Zum Glück hat sich keiner von ihnen verletzt. Aber es muss den Erzählungen zufolge wirklich tragisch gewesen sein.

Rene Poms

Eine starke Geste zeigten danach vor allem die Fangruppen von Dinamo Zagreb: Rund 1000 Personen halfen bei den Aufräumarbeiten und der Evakuierung der Babystation eines Krankenhauses. Poms: „Schön, dass sich hier alle solidarisch zeigen und zusammen helfen.“ Auch in Zeiten, in denen der Fußball nur eine untergeordnete Rolle spielt. „Natürlich ist es auch für uns aus rein sportlicher Sicht schwierig. Wir hoffen, dass wir Mitte April wieder mit dem Training und dann Anfang Mai mit der Meisterschaft starten können. Aber genaue Prognosen kann ja aktuell keiner geben.“

Dabei stimmte in den Wochen vor der Coronakrise die Richtung von Dinamo - alles ist für den Meistertitel auf Schiene: Der kroatische Topklub liegt souverän an der Tabellenspitze und hat 18 Zähler Vorsprung auf den Liga-Zweiten Rijeka. Aber auch das ist derzeit nur Nebensache.

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