Coronavirus-Krise

Was kommt noch auf Wien zu, Herr Bürgermeister?

Wien
17.03.2020 06:00

Ausgangsbeschränkungen, Virensperren vor den Krankenhäusern, ein Bettenlager für Erkrankte - als Großstadt ist Wien von der Virus-Krise besonders betroffen. Wir haben Fragen an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Ausnahmezustand in Wien. Und das sind unsere Fragen an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) über das grassierende Coronavirus:

Was kommt jetzt noch alles auf die Wiener zu?
In den kommenden Tagen werden bis Mittwoch die neuen Zugangschecks bei den Wiener Spitälern auf alle städtischen Krankenhäuser ausgeweitet. Derzeit wird ebenfalls ein Betreuungszentrum in der Messe fertiggestellt, mit 1000 Betten für Erkrankte mit mildem Verlauf. Die Stadt stellt verstärkt auf Online- und Telefonbetrieb um - dort, wo man Anträge abholen oder abgeben muss, werden diese in Behältnissen und Boxen aufbewahrt. Außer dass sich die Bevölkerung an die von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen sowie die von der Stadt angeordnete Besuchsreduktion in Spitälern hält, kommen aus jetziger Sicht keine weiteren Maßnahmen auf Wiener zu.

Werden die Ausgangsbeschränkungen in Wien noch verschärft?
Jede weitere Maßnahme, die gesetzt wird, muss in enger Abstimmung mit allen anderen Bundesländern und der Bundesregierung erfolgen. Unser medizinischer Krisenstab trifft sich mehrmals täglich, um die Situation neu zu bewerten und gegebenenfalls neue Maßnahmen zu treffen. Die Ausgangsbeschränkungen sind vom Bund vorgegebene Maßnahmen - aus unserer Sicht kommen keine weiteren hinzu. Es wird keine Alleingänge geben.

Schon ohne Pandemie wurde das Wiener Gesundheitssystem in den vergangenen Jahren ausgedünnt: Zu wenig Ärzte, zu wenig Pfleger usw. Wie lange hält das Gesundheitssystem dem Corona-Andrang stand?
Wir haben die Zugangschecks für alle Spitäler eingeführt, um diese vor dem Coronavirus selbst zu schützen und nur noch jene ins Spital zu lassen, die auch wirklich eine Spitalsbehandlung brauchen. Das entlastet das Spitalspersonal und die Spitalskapazitäten enorm. Damit wir diese, wenn wir sie brauchen, auch voll ausschöpfen können. Das Wiener Gesundheitssystem ist gut gerüstet, gut ausgestattet und wird alle Wiener in gewohnter Qualität versorgen.

In der Messehalle Wien wurde ein Betreuungszentrum für bis zu 1000 Betten eingerichtet. Sind weitere solche Zentren geplant und wenn ja, wo?
Das Betreuungszentrum Messe Wien kann das Betreuungskontingent um ein Dreifaches steigern, indem andere Hallen hinzugezogen werden. Zusätzliche Standorte für Betreuungszentren sind bereits in Überlegung. In den KAV-Spitälern stehen 500 Akutbetten zur Verfügung. In den Privat- und Ordensspitälern kommen noch 200 Akutbetten dazu.

Kronen Zeitung

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