Kahlschlag ade?

Neue Hoffnung für Hunderte Post-Filialen am Land

Österreich
20.07.2010 17:16
Die Post, die im Lauf der nächsten Jahre praktisch alle verlustträchtigen Filialen am Land zusperren bzw. an die Post-Partner auslagern wollte, unternimmt einen neuen Anlauf, um zusammen mit der BAWAG PSK eigenbetriebene "Finanzdienstleistungs-Stützpunkte" aufrechtzuerhalten. Diese sollen dann auch das reguläre Postgeschäft anbieten. Das wurde am Dienstag nach einer Post-Aufsichtsratssitzung bekannt.

Wie viele solcher Filialen bestehen bleiben sollen, steht noch nicht fest. Die Belegschaftsvertretung geht von 350, jedenfalls aber "Hunderten" Zweigstellen aus.

Die Postgewerkschaft schrieb die Wendung nach der außerordentlichen Aufsichtsrats-Sitzung zum Teil einem von ihr erarbeiteten Anti-Schließungskonzept zu, das vor drei Wochen vorgelegt worden war. "Wir werden um jede einzelne Postfiliale kämpfen, um dem Filialnetz auch in der Zukunft noch eine Chance zu geben", erklärte Postgewerkschafter Gerhard Fritz. Um die Zahlen werde man sich streiten müssen - aber die Bereitschaft des Vorstands, eigenbetriebene Filialen auf dem Land weiterzubetreiben sei etwas definitiv Neues. "Wie sich die Filialen dann nennen , ist uns ziemlich gleichgütig", meinte ein Gewerkschafter.

Details werden in den kommenden Wochen diskutiert
In den nächsten Wochen werden Management und Betriebsräte das Thema in einer Arbeitsgruppe diskutieren. Dass die Bank-Filialen auch das reguläre Postgeschäft durchführen werden, ist zwischen beiden Seiten unstrittig.

Die BAWAG, für die die Post Vertriebspartner für Finanzprodukte ist, hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, 350 Agentenfilialen aufzumachen - offensichtlich, um das Finanzdienstleistungsgeschäft nicht an die Postpartner abwandern zu sehen.

Post sieht keinerlei Kurswechsel
Nach Darstellung der Post hat sich am Dienstag aber kein Kurswechsel ergeben: Profitabel arbeitende Filialen habe man nie schließen wollen und Filialen, die auch mit Hilfe der BAWAG nicht profitabel arbeiten, müssten wie bisher geplant in Postpartner umgewandelt werden.

Post-Filialvorstand Herbert Götz erklärte nach der Sitzung, er wolle am Konzept der Postpartner "konsequent festhalten". Derzeit gibt es 1.811 Geschäftsstellen, 787 davon werden von Greißlern, Tankstellenpächtern, Gemeindeämtern etc. betrieben. In den nächsten Wochen sollen 50 weitere Postpartner in Betrieb genommen werden. Von den derzeit noch rund 1.400 Standorten im ländlichen Raum werden schon mehr als die Hälfte von Postpartnern betrieben.

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