Nach Schuss in Vomp

Kinder geschockt: „Kommt Pistolen-Mann wieder?“

Tirol
23.02.2020 10:00

Es war ein Schock! Bei einer Aufführung der Brauchtumsgruppe in Vomp zückte am Unsinnigen Donnerstag ein 22-Jähriger plötzlich eine Pistole, schoss in die Menschenmasse und sprach Todesdrohungen aus. Verletzt wurde niemand, aber speziell junge Mitglieder mussten psychologisch betreut werden

„Kommt der Pistolen-Mann wieder, Mama?“ In manchen Kinderzimmern in Vomp blieb in der Nacht auf Freitag das Licht an. Eltern mussten die Haustür mehrmals versperren. „Einige Kinder erzählten zu Hause nicht, was passiert ist, wirkten aber verwirrt“, weiß Richard Winderl, Obmann der Brauchtumsgruppe Vomp.

Lenker hatte es eilig
Es waren dramatische Sekunden, die sich bei der traditionellen Dorfrunde der Muller vor dem Haus von Vize-Bürgermeister Klaus Mair abspielten. Ein Autofahrer hatte es offensichtlich eilig und wollte nicht zwei, drei Minuten bis zum Ende der Vorführung warten. Ungeduldig ignorierte er die Aufforderung eines Ordners anzuhalten und raste mit seinem Pkw in die Gruppe. „Ich habe auf sein Auto geklopft und ihn zur Rede gestellt. Es kam zu einem Streitgespräch“, erinnert sich Winderl. Plötzlich zuckte der 22-jährige Unterländer eine Schreckschusspistole. „Es war ein sehr lauter Knall. Er feuerte direkt in die Menge und bedrohte uns mit dem Umbringen.“

Ins Haus geflüchtet
Schaulustige und Mitglieder der Brauchtumsgruppe flüchteten ins Haus oder versteckten sich hinter der Fassade. „Ich musste an das Blutbad mit elf Toten einen Tag zuvor im deutschen Hanau denken“, meint Vize-BM Mair. „Zum Glück ist bei uns nicht mehr passiert.“

Dank Fotos vom Kennzeichen und vom Pkw-Lenker konnte der Einheimische umgehend ausgeforscht werden. Im Haus des 22-Jährigen fand die Polizei drei Schreckschuss-, eine Gasdruckwaffe und ein Butterfly-Messer. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Psychologisch betreut
Währenddessen kümmerte sich ein Kriseninterventionsteam um die Mitglieder der Brauchtumsgruppe. „Die psychologische Betreuung war nicht nur für die Kinder wichtig, sondern wurde auch von vielen Erwachsenen gut angenommen“, sah sich Obmann Winderl bestätigt. Gegen den Pistolero will man sich nun sogar rechtliche Schritte überlegen.

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