Man werde die Forderung allen Parteien und Institutionen zukommen lassen. Im Namen der mehr als 60.000 Mitglieder der vier Verbände gebe man die Erklärung ab, so Volker Zimmermann, Präsident des steirischen ÖKB. "Einzelmeinungen sogenannter Experten, gemischt mit Verkaufsstrategien bestimmter Medien sind nach unserer Überzeugung nicht die Form, um die Kernaufgaben unseres Staates, Schutz und Hilfe für unsere Bevölkerung zu bieten, sicherzustellen", hieß es unter anderem in der Erklärung.
"Söldnerheer deckt erwartete Leistungen nicht ab"
"Die Fähigkeit eines Söldnerheers reicht jedenfalls nicht aus, um die von der Bevölkerung erwarteten Leistungen abdecken zu können." Zimmermann nannte mehrere Gründe gegen ein Berufsheer: Spanien rekrutiere unter anderem Südamerikaner und biete den spanischen Pass als Gegenleistung, weil man im Lande kein Personal finde, trotz hoher Arbeitslosigkeit. In Belgien habe man dieselben Schlagworte pro "schlagkräftiges Berufsheer" wie hier gehört, mit dem Effekt, dass dort nach Abschaffung der Wehrpflicht das Durchschnittsalter in der Armee von 32 auf 52 Jahre hinaufgeschnellt sei.
Der Präsident der Unteroffiziergesellschaft, Othmar Wohlkönig, erklärte dazu, gerade seine Berufsgruppe wisse, welch wertvolle Kenntnisse diese mitbrächten. "Ich erinnere nur an die Bewältigung der riesigen Schäden nach dem Sturm 'Paula' - uns sind in den Pioniereinheiten bald die qualifizierten Kräfte ausgegangen. Grundwehrdiener mit land- und forstwirtschaftlichen Kenntnissen, die die Motorsäge wie wir den Kugelschreiber handhaben, haben uns da herausgerissen".
Peter-Paul Pergler, der Präsident der Offiziersgesellschaft, sprach von rund zwei Milliarden Euro Mehrkosten pro Jahr - ausgehend von einer Berechnung des Generalstabsbüros - für eine Berufsarmee. Es sei zu bezweifeln, dass diese Mittel zur Verfügung stünden. Man sei nicht in alle Zukunft vor Terror und Krieg gefeit, die personelle Durchhaltefähigkeit zur Bewältigung aller vier verfassungsmäßigen Aufgaben könne nur die Wehrpflicht gewährleisten. Falle mit der Wehrpflicht auch der Zivildienst, müssten auch diese Leistungen teuer zugekauft werden. Der Kommandant des Jägerbataillons Steiermark, Oberst Bernd Schlögl, meinte, die Abschaffung der Wehrpflicht wäre ein sicherheits- und gesellschaftspolitisches Desaster.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.