Griechen-Premier

Bankentagung und Essen mit Fischer: Papandreou in Wien

Österreich
10.06.2010 11:24
Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou wird am Freitag zu Arbeitsgesprächen mit Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann in Wien erwartet. Fischer gibt zu Ehren des Gastes ein Mittagessen in der Hofburg, gemeinsam mit Faymann nimmt Papandreou dann an einer Veranstaltung des internationalen Bankenverbands in Wien teil, bei der auch Finanzminister Josef Pröll als Redner agiert.

Bei der am Mittwoch begonnenen Veranstaltung des Bankenverbandes IFF (kurz für Institute of International Finance), dem der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, vorsteht, geht es um die Finanzkrise und die bevorstehenden Finanzmarkt-Regulierungen.

Die Teilnehmerliste liest sich wie ein Who-is-who der internationalen Finanzwelt: Neben den beiden österreichischen Bankern, Erste Group-Chef Andreas Treichl und RZB-Chef Walter Rothensteiner, haben unter anderen Stephen King (HSBC), Jiang Jianqing (ICB China), Urs Rohner (Credit Suisse), Federico Ghizzoni (UniCredit), Thomas Mirow (EBRD), Jes Staley (JP Morgan) und Oswald Grübel (UBS) ihr Kommen zugesagt. Teilnehmer sind auch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und der US-Finanzinvestor George Soros.

Drei Tage im Zeichen der Finanzkrise
Eröffnet wurden die "IIF Spring Membership Meetings" am Mittwochnachmittag mit zwei Diskussionsveranstaltungen, die ganz im Zeichen der Finanzkrise und ihrer globalen Bewältigung standen. Am Donnerstag steht die Integration der europäischen Finanzmärkte und Europas Rolle in der Weltwirtschaft im Zentrum. Ein weiterer Runder Tisch widmet sich den Herausforderungen für die Eurozone. Am Freitag stehen die Regulierung der Finanzmärkte, die Zukunft der Finanzdienstleistungsindustrie und künftige Systemrisiken im Mittelpunkt. Dabei wird erwartet, dass die Interessen der Banken und die Forderungen der Polizei für Reibung sorgen.

Österreichs Finanzminister Josef Pröll wird sich am Freitag mit einer Grundsatzrede an die Teilnehmer wenden. Auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hält eine Rede vor den Teilnehmern. Er trifft davor ebenfalls mit Bundeskanzler Faymann zusammen.

Der internationale Bankenverband zählt über 400 Mitglieder und ist die einzige weltweite Vereinigung von Finanzinstitutionen. Er wurde 1983 als Antwort auf die internationale Schuldenkrise der 1980er-Jahre gegründet. Sein Vorsitzender Ackermann war maßgeblich an der Zusage deutscher Banken und Versicherer beteiligt, weiterhin in Griechenland aktiv zu sein und sich freiwillig beim Milliarden-Rettungspaket zu engagieren.

Papandreou: Enge Verbindungen zu Österreich
Papandreou, Vorsitzender der seit ihrem vorjährigen Wahlsieg regierenden Panhellenischen Sozialistischen Bewegung, ist seit 2006 Präsident der Sozialistischen Internationale. Sein verstorbener Vater, der PASOK-Gründer und langjährige Ministerpräsident Andreas Papandreou, und dessen Mitstreiter, der heutige Staatspräsident Karolos Papoulias, waren enge Freunde von Bundeskanzler Bruno Kreisky. In der Zeit der griechischen Militärdiktatur (1967-74) unterstützten die SPÖ und der damalige SI-Präsident Bruno Pittermann sehr engagiert den griechischen Widerstand. Die frühere PASOK-Regierung setzte sich massiv für den EU-Beitritt Österreichs ein, der auf der griechischen Insel Korfu besiegelt wurde. Österreich hat sich in der jüngsten Krise mit 2,28 Milliarden Euro in Form von Krediten am Griechenland-Rettungspaket beteiligt.

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