Bei München-Besuch

Barack Obama: „Für Michelle trage ich Lederhose“

Ausland
29.09.2019 15:08

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama (58) will für seine Frau Michelle Lederhosen tragen. „Man hat mir eine Lederhose gegeben, und ungestört in meinem Hotel habe ich sie anprobiert“, sagte er am Sonntag in München bei der Eröffnung der Gründermesse „Bits & Pretzels“. „Ich fand, ich sah ziemlich gut aus. Ich werde sie für Michelle tragen.“

Zwei Jahre haben die Verantwortlichen nach eigenen Angaben dafür gekämpft, Obama nach München zu holen. Sie luden den Vorgänger von Donald Trump ein, in einem moderierten Gespräch über seine Zeit im Amt und über die Führung in der Welt sprechen.

Obama behauptete, dass er vermutlich vor allem deshalb in München sei, weil sein Team gerne auf das Oktoberfest gehen wolle. Für ihn selbst sei der Besuch des Festes schwierig. „Der Secret Service wird etwas nervös“, sagte er. Aber vielleicht könne er sich verkleiden - mit einem falschen Bart beispielsweise.

Wiesn-Besuch noch offen
Ob Obama vorhat, dem Oktoberfest einen Besuch abzustatten, war offen. Allerdings hatte er 2016 angekündigt, nach dem Ende seiner Amtszeit das größte Volksfest der Welt besuchen zu wollen. Damals sagte er: „Ich bin noch nie beim Oktoberfest in Deutschland gewesen, das heißt: Ich muss noch mal wiederkommen. Wahrscheinlich macht es mehr Spaß, wenn ich kein Präsident mehr bin.“

Obama und der Optimismus 
Eine Geschichte hat Obama schon öfter erzählt - und er erzählte sie noch einmal beim Gründerfestival „Bits & Pretzels“. Als er vor der Wahl gestanden sei, weiter für seine Gesundheitsreform zu kämpfen oder angesichts des heftigen Gegenwindes vonseiten der Republikaner die Segel zu streichen, da habe ihn ein Mitarbeiter gefragt: „Mr. President, sind Sie zuversichtlich?“ Er habe ihn daraufhin daran erinnert, wie er mit vollem Namen heiße: Barack Hussein Obama nämlich. „Wenn Dein Name Barack Hussein Obama ist und Du im Weißen Haus bist, dann musst Du optimistisch sein.“ 

Ohne Optimismus, so der frühere US-Präsident, wäre er niemals so weit gekommen. Ihm liege deshalb vor allem eine Botschaft am Herzen: In Zeiten antidemokratischer Tendenzen in westlichen Demokratien, in Zeiten von Rechtsruck und Populismus gibt es aus seiner Sicht noch immer genug Grund zu hoffen, genug Grund, ein Optimist zu bleiben.

„Monumentale“ Aufgabe für Thunberg
Der Grund, das macht Obama deutlich bei der Gründermesse, auf der er über Führung spricht, sei nicht seine Generation oder die seines Nachfolgers Donald Trump - es sei die Generation Greta Thunberg. Die junge Schwedin habe sich einer „monumentalen“ Aufgabe gestellt, die eigentlich andere bewältigen müssten. „Sie ist sehr jung, um diese Bürde zu tragen. Eine 16-Jährige sollte das nicht tun müssen“, sagt Obama. „Wir sollten es jungen Leuten nicht so schwer machen.“ Sie würden immer wieder aufgehalten - „von alten Leuten wie mir“.

„Es gibt überall Gretas“
Greta erinnere daran, „dass diejenigen unter uns, die behaupten, Erwachsene zu sein, unserer Verantwortung oft nicht gerecht werden“. Und das gelte nicht nur für die Schwedin, sondern für Idealisten überall auf der Welt. „Es gibt überall Gretas“, sagt Obama. „Ich sehe Mut und ich sehe Innovation und ich sehe Idealismus.“ Die jungen Leute wüssten, dass es auf sie ankomme. „Darum zähle ich auf sie.“

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