„Unserer Branche geht es im Moment leider schlecht“, weiß Gerhard Wieser. Der Innungsmeister der Müller ist besorgt. „Seit dem EU-Beitritt gibt es keinerlei Beschränkungen mehr. Viele Kleine konnten mit den tiefen Preisen der hereinströmenden Konkurrenz nicht mithalten. Der Preisdruck ist hoch“, so Wieser. Seit 1995 sank die Zahl der aktiven Mühlen in Salzburg von 21 auf nur mehr sechs.
Der Tamsweger Müllermeister Martin Gruber lässt sich davon nicht beirren. Seine Nische: Hausfrauen. „Wir haben uns vor über fünf Jahren auf Ein-, Zwei- und Fünf-Kilogramm-Packungen spezialisiert, also Haushaltsgrößen. Anders könnten wir gar nicht mehr überleben“, so der Chef der Ottingmühle, der mit seiner Frau Angelika jährlich 150 Tonnen Getreide vermahlt.
Gruber verkauft nicht nur an Einzelhandel, Gastronomie und an Private in seinem Mühlenladen: „Die Bloggerin Christina (Anm. Backen mit Christina) vertreibt unser Mehl online“, ist der 41-Jährige stolz.
Ähnlich ist die Situation in der Hochmühle in Plainfeld. Meister Johann Frauenlob hat ein zusätzliches Steckenpferd: „Wir nutzen die Chance unserer Größe und mahlen auch nach Kundenwünschen“, so der Flachgauer, der seit 1994 eine Durchmühle betreibt – 1500 Tonnen Getreide vermahlt er jährlich.
Innungsmeister Wieser setzt in seiner Gollinger Lerchenmühle auf Spezielles: „Wir vermahlen Mais und haben bei unseren Mehlen mittlerweile einen Bio-Anteil von 98 Prozent“, so der Müller.
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