Aktion „Mutterbaum“

Wie der Klimawandel unsere Wälder verändert

Steiermark
16.08.2019 07:49

Die Klimaveränderung macht auch vor den herrlichen Wäldern, für die unser Bundesland berühmt ist, nicht Halt. Höhere Temperaturen, oft geringere Niederschläge und Dürreperioden setzen vor allem der Fichte, die in den letzten Jahrzehnten sehr forciert worden ist, massiv zu. Mit „Mutterbaum“ wirkt man dagegen.

Auf die Fichte wurde massiv gesetzt - nicht alles dabei hat sich langfristig richtig gut ausgewirkt: „Früher hat man sicher mancherorts den Fehler gemacht, dass man viel zu viele pro Hektar angesetzt hat“, so der Großwaldbesitzer Franz Mayr-Melnhof-Saurau. „Da hat man oft Meter mal Meter aufgeforstet, heute hält man sich an die Faustregel 2,5 x 3 Meter.“ Der Vorteil: „Der Baum wird von klein auf klimafitter gemacht, weil er sich immer buchstäblich gegen den Wind stemmen muss. Er hat so auch mehr Wasser zur Verfügung.“

Grundsätzlich geht der Experte davon aus, dass die Fichten erheblich weniger werden in unserem Land, „welche Baumarten sie aber langfristig ersetzen, wird sich erst zeigen. Ein Wechsel sollte nicht zu schnell erfolgen, weil derzeit ja niemand sicher weiß, wie das Klima sich ändert.“

In Deutschland etwa hätte man massiv auf die Buche gesetzt, „man kommt aber mehr und mehr drauf, dass sie für Trockenheit anfällig ist. Wenn sie mehrmals schon im Juli ihr Laub verliert, und das passiert durch anhaltende Trockenheit, dann stirbt der Baum ab.“

Er betont aber: „Wie auch immer die Änderungen ausfallen, die Tiere brauchen ihren Lebensraum.“

Die Experten der Landwirtschaftskammer sind mit voller Kraft dabei, klimafitte Wälder zu forcieren, um damit auf die durch Klimaveränderung entstehenden neuen Bedingungen zu reagieren. Der südoststeirische Raum würde, so der Leiter der Forstabteilung Stefan Zwettler, schwierig für die Fichte, höhere Temperaturen und weniger Niederschlag machten sie auch für Schädlinge, vom Borkenkäfer bis zu Pilzen, anfälliger.

Alternativen könnten Stiel-, Rot- oder Traubeneiche sein. In höheren Lagen wandert die Baumgrenze nach oben, worauf man mit Weißtanne, Douglasie, Lärche, Ahorn reagieren könne. Mit der Aktion „Mutterbaum“ bringen Waldbesitzer Tausende Mischbäume in die Bestände ein.

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