30.07.2019 13:48 |

Ortschef nicht erfreut

Identitäre eröffneten Zentrum in steirischem Dorf

Die Identitären haben in der Oststeiermark ein neues Zentrum eröffnet. Bisher war die Gruppierung mit ihrem „Hackher“-Zentrum in den Räumlichkeiten eines Hauses im Grazer Stadtbezirk Jakomini eingemietet - Vermieter war ein Grazer FPÖ-Gemeinderat. Die Eröffnungsfeier am neuen Standort fand am Samstag statt, wie die Identitären auf ihrer Homepage mitteilten. Der örtliche Bürgermeister zeigte sich überrascht und „nicht sehr erfreut“.

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Die steirische Sektion der Identitären sprach von einem „neuen patriotischen Zentrum in der Steiermark“. Dabei handelt es sich um ein Gehöft in der Gemeinde Eichkögl im Bezirk Südoststeiermark. „Mit dem ,Hackher-Zentrum Neu‘ wurde zehn Minuten entfernt von Gleisdorf ein patriotischer Freiraum geschaffen, der mit Seminarraum, Büro und Barbereich Aktivisten sowie Unterstützern Platz für neue Projekte bieten wird“, wurde mitgeteilt.

Wirbel um FPÖ-Gemeinderat
Das Grazer Büro war von FPÖ-Gemeinderat Heinrich Sickl an die Identitären vermietet worden. Darüber hatte es im April beträchtliche politische Aufregung gegeben, was wohl auch zum Auszug der Identitären geführt hat. Das Büro ist als „Hackher-Zentrum“ wohl nach dem Kommandanten der Verteidiger der Schloßbergfestung gegen die Franzosen 1809, dem Pionier-Major Franz Hackher, benannt.

Der Eichkögler Bürgermeister Heinz Konrad zeigte sich gegenüber dem ORF überrascht und „nicht sehr erfreut“. Man werde „auf jeden Fall ein Auge darauf legen und hoffen, es bleibt alles im rechtlichen Rahmen“.

Umstrittener Artikel in Uni-Zeitschrift
Eines der beiden Mitglieder der Identitären Bewegung, die den neuen Standort vertreten, hatte vor einigen Jahren für Aufregung an der Universität Graz gesorgt. Clemens Lorber veröffentlichte damals in der Zeitschrift „Gewitter“, herausgegeben von der Fakultätsvertretung Geisteswissenschaften, einen Artikel zur Flüchtlingskrise 2015.

SPÖ will Schulterschluss gegen Zentrum
Am Dienstag meldete sich die südoststeirische SPÖ-Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner zu Wort: „So etwas brauchen wir nicht und das darf bei uns in der Region keinen Platz haben! Ich erwarte mir von meinen Kollegen der anderen Parteien einen gemeinsamen Schulterschluss, in dem wir uns gegen dieses Schulungszentrum aussprechen.“ Beim nächsten Regionalvorstand, den alle Abgeordneten der Region und die Bürgermeister gemeinsam bilden, wird Schweiner einen dementsprechenden Antrag einbringen.

In Linz waren die Identitären bis vor Kurzem in der Villa Hagen untergebracht. Nach heftigem politischen Wirbel löste aber der FPÖ-nahe Studentenverein, dem das Haus gehört, das Mietverhältnis, das offenbar auf eine Privatperson aus dem Umfeld der Identitären lief, auf.

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