Es ist eine Gretchenfrage unter Geburtshelfern: Zangengeburt - ja oder nein. Das Zeller Spital und sein ärztlicher Direktor und Primar Prof. Rudolf Pointner beantworten diese Grundsatzfrage normalerweise mit einem klaren Nein.
Doch ein Arzt aus einem benachbarten Krankenhaus, der sehr viel Erfahrung mit Zangengeburten hat - die bisher unter seiner Leitung immer gut gegangen sind -, praktizierte diese Methode vor wenigen Tagen dann im Kreißsaal der Geburtenstation. Mit entsetzlichen Folgen: Das Baby wurde so schwer am Kopf verletzt, dass es wenig später starb.
Keine Zangengeburten mehr
"Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Eltern und der ganzen Familie", betonte Pointner am Freitag. "Es werden in Zell am See keine Zangengeburten mehr durchgeführt, egal ob die Ärzte von woanders kommen oder nicht", gibt Pointner sein Wort.
Die Geburt des Kindes verlief mit vielen Komplikationen, "es war in einem sehr schlechten Zustand", berichtet der erfahrene Chirurg.
Fast 20 Babys kamen alleine in diesem April in Zell am See auf die Welt, das Team genießt einen sehr guten Ruf, doch zur Zeit herrscht tiefe Betroffenheit.
Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.