Ball auf die Mittelauflage, Anstoß, Abpfiff, Jubel. Wackers Siegtaktik ging zuletzt (siehe Statistik) stets auf. Es ist jedoch ein äußerst heißer und riskanter Tanz auf der Rasierklinge. "Wir wollen's spannend machen", lächelt der am Freitagabend zum Chefcoach aufgestiegene Flo Klausner (Walter Kogler war bei seinem kranken Vater in Kärnten). "So hat der Gegner keine Zeit zum Reagieren." Doch allzu oft sollten sich die Innsbrucker nicht im Strapazieren des Glücks üben …
… wobei die "Last-Minute"-, eigentlich "Last-Second-Tore", eine alte Tiroler Tugend aufleben lassen: Unter Kurt Jara gehörten die späten und punktebringenden Treffer zum fußballerischen Inventar am Tivoli! Die damaligen Minimalisten aus den Bergen (zehn 1:0-Siege) konnten im Finish oft die Entscheidung herbeiführen. "Eine Frage des Willens", ist sich Klausner sicher, "und der ist bei unserer Mannschaft stark ausgeprägt."
Es ist aber auch eine Frage der Fitness: Wackers Spieler, von Konditions-Coach Wolfgang Leitenstorfer in der Vorbereitung oft an die Grenze der Belastbarkeit getrieben, können in der Schlussviertelstunde nochmals versteckte Energien abrufen.
Mit zwei Ausnahmen: den Brasilos Fabiano und Mossoro. Im "Herzschlagfinale" gegen den FC Lustenau waren die beiden nur stille Beobachter. Vor allem Regisseur Fabiano braucht schnellstmöglich ein persönliches Erfolgserlebnis - kein Treffer im Frühjahr. Klausner: "Das könnte seine mentale Blockade lösen." Hoffen wird man wohl noch dürfen.
von Gernot Gsellmann, Tiroler Krone
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