LA Kaltschmid:

„Kälber-Transporte müssen endlich gestoppt werden“

Tirol
23.05.2019 13:00
Produktion und Absatz von heimischem Qualitätsfleisch wollen ÖVP und Grüne in Tirol forcieren. Auch deswegen, um Kälbertransporte in Zukunft zu unterbinden. Hermann Kuenz und Georg Kaltschmid haben bei der letzten Landtagssitzung einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. „Die Frage ist ja, warum überhaupt Kälber durch halb Europa gekarrt werden müssen?“, ärgert sich Kaltschmid.

„Die traurige Antwort ist: Es krankt im System – und das massiv. Es werden nicht jene Landwirte in Europa belohnt, die auf das Tierwohl achten, die nachhaltig Landwirtschaft betreiben und regional vermarkten, sondern jene, die auf Teufel komm’ raus den Preis drücken, wodurch das Tier zum Massenprodukt wird. Darin liegt das Grundübel, das zur Folge hat, dass die heimischen Landwirte ihre Kälber verkaufen müssen.

Diese Tiere landen in weiterer Folge in südeuropäischen Tierfabriken, um gemästet zu werden“, sagt der Grüne Landwirtschaftssprecher LA Georg Kaltschmid im Gespräch mit der „Krone“.

„Diese Tiere gehen durch das Fegefeuer“
Das Tierleid werde für einen billigen Preis einfach in Kauf genommen. „Die Kälber gehen zuerst durch das Fegefeuer des Transports und kommen dann in die Hölle der Mastställe, wo sie vollgestopft werden. Mit der Idylle hier in Tirol hat das rein gar nichts mehr zu tun. Es ist grausam, dass so etwas immer noch möglich ist. Wir müssen Impulse setzen, damit die Kälbermast in Tirol wieder rentabel wird, denn das macht die Kälbertransporte unnötig“, ist Kaltschmid überzeugt.

„Vom gesamten in Österreich verbrauchten Kalbfleisch sind 60 Prozent importiert“, zeigt auch LA Hermann Kuenz auf, dass ein Großteil der Transporte schlichtweg nicht nötig wäre, wenn der Absatz von heimischem Kalbfleisch im Inland besser wäre. „Derzeit werden Tiroler Kälber oftmals ins Ausland transportiert, nur um dort mit artfremder Fütterung gemästet und nach der Schlachtung wieder als Kalbfleisch nach Tirol geliefert zu werden“, zeigt Kuenz die Perversion auf.

„Stärken wir das heimische Kalbfleisch“
„Unser gemeinsamer Dringlichkeitsantrag zeigt einerseits die Schieflage auf und soll zusätzlich die Bevölkerung wach rütteln. Der Lösungsansatz ist ganz einfach: Stärken wir das heimische Kalbfleisch, lassen wir die Wertschöpfung im Land und kennzeichnen wir ganz klar importiertes Fleisch, damit der Konsument bewusst seine Auswahl treffen kann“, schlägt Hermann Kuenz vor.

Wenn Fleisch auf den Teller komme, so solle es heimisches sein. Damit würden die in den meisten Fällen nicht tiergerechten Transporte von Kälbern ins Ausland verhindert.

Mehr Tiroler Fleisch für die öffentlichen Küchen
Um dieses Ziel zu realisieren, sei es nötig, den Absatz von heimischem Kalbfleisch in den öffentlichen Küchen zu steigern, die Konsumenten über das einheimische „rosa“ Kalbfleisch aufzuklären und die Kälbermast in Tirol wirtschaftlich wieder attraktiver zu machen. „Unsere Aufgabe muss es sein, das regionale Denken, die Tiroler Kreislaufwirtschaft anzustoßen“, erklärte auch LHStv. Josef Geisler.

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