Österreichs Teamspieler Max Wöber marschierte in dieser Saison mit Ajax Amsterdam durch die Qualifikation und die Gruppenphase, ehe er im Winter zum FC Sevilla wechselte. Der 21-Jährige, der an seinem Comeback feilt, fiebert heute mit seinen Ex-Kollegen im Halbfinal-Hinspiel gegen Tottenham mit: „Ich traue ihnen alles zu. Ich hoffe, dass sie es gewinnen. Dann bin ich auch ein Champions-League-Sieger.“
„Krone“: Max, wo wirst du das Hinspiel von Ajax in London mitverfolgen?
Max Wöber: Gar nicht, das ist dumm gelaufen. Beim Anpfiff sitz ich im Flieger, der ist seit Wochen gebucht, war der einzige Direktflug nach Wien, wo ich meine Therapie am Knie weitermache.
Du warst bis Winter Ajax-Spieler - bist du mit deinen Ex-Kollegen noch in Kontakt?
Natürlich, nach den letzten Aufstiegen hab ich immer via Facetime direkt in der Kabine gratuliert.
Bist du gefühlt zu früh zu Sevilla gewechselt?
Natürlich denkt man sich, da wäre ich auch gerne dabei. Aber ich habe noch das Gefühl, meinen Teil dazu beigetragen zu haben. Ich hoffe, dass sie es gewinnen, dann bin ich auch ein Champions-League-Sieger. Diesen Titel könnte mir keiner mehr nehmen. Ich habe ja sechs Partien absolviert.
Was traust du Ajax jetzt gegen Tottenham zu?
Alles. Sie werden ihr Spiel wie in Madrid und Turin durchziehen. Wenn das gelingt, steigen sie auch auf.
Was ist das Erfolgsgeheimnis der Amsterdamer?
Alle können befreit, selbstbewusst auftreten. Die Stimmung passt, so kommt man in einen Flow. Außerdem ist die Mischung von Jung und Alt perfekt. Die Routiniers kontrollieren und leiten.
Mit De Ligt ist ein 19-Jähriger der Kapitän - wie schaut es mit der Hierarchie aus?
Das Klischee, dass die Alten automatisch den Ton angeben, gilt nicht mehr. De Ligt ist da reingewachsen, macht das überragend. Das ist wie Autofahren: Am Anfang ist es neu, bist du aufgeregt, dann wird es normal.
Welchen Anteil hat Trainer Erik ten Hag - oder hat die Ajax-Philosophie ohnehin jeder verinnerlicht?
Das ganze Trainerteam hat eine irre taktische Kompetenz. Ten Hag ist eher distanziert. Einen großen Anteil hat Co-Trainer Alfred Schreuder. Er war auch mein Ansprechpartner.
Wärst du bei einem Finale mit Ajax im Stadion dabei? Dir stünde ja eine Medaille zu.
Das weiß ich nicht, damit habe ich mich jetzt noch nicht beschäftigt.
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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