Mit einem Netzwerk an Gesellschaften im Hintergrund geht die Stadtgemeinde Zell am See in der Gesundheitsversorgung neue Wege. „Das ist notwendig, um alles sauber trennen zu können“, erklärt Andreas Wimmreuter, der neue Stadtchef. Der Anschein, dass hier öffentliche Gelder versickern könnten, sei in keinster Weise nachvollziehbar, heißt es.
Für das geplante Ambulatorium wurde wieder eine eigene Gesellschaft für digitale Diagnostik gegründet. Sie gehört zu 90 Prozent der „Gesundheit Innergebirg GmbH“ und nur zu zehn Prozent dem Tauernklinikum. Ohne diese Struktur sei die Infrastruktur nicht zu finanzieren, erklärt Tauernkliniken-Geschäftsführer Franz Öller. Noch ist die Einrichtung im Zeller Stadtzentrum (frühere Silli-Ordination) nicht genehmigt. Es gibt einen Einspruch der Ärztekammer.
Warum alles anders kam als geplant
Die Klinik bekam schon 2015 den Auftrag, die niedergelassene Versorgung zu übernehmen. Die Ärztekammer stimmte damals mit Zähneknirschen zu, dass die beiden Pinzgauer Radiologie-Ordinationen nach den Pensionierungen vom Stellenplan verschwinden. Doch die Klinik hatte Schwierigkeiten die Versorgung zu übernehmen. Dann die überraschende Wende: Die Ordination wechselte (zwei Mio €) den Besitzer und wanderte in eine der Gesellschaften.
Ärztekammerpräsident Karl Forstner zeigt sich verwundert: „Wo bleibt jetzt der ursprüngliche Gedanke, hier sparen zu wollen?“ Die Ärztekammer beeinsprucht die Pläne, dass zuerst Ärztestellen zerschlagen und dann ein gemeindeeigenes Ambulatorium aufgebaut wird. Die Klinik betont, im Sinne der Patienten zu handeln.
Sabine Salzmann
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