USA resignieren

“Werden Osama bin Laden niemals lebend fassen”

Ausland
17.03.2010 22:04
Osama bin Laden wird nach Worten von US-Justizminister Eric Holder nie in den USA vor Gericht gestellt werden, da der Al-Kaida-Boss den Amerikanern nicht lebendig in die Hände fallen werde. "Die Wahrscheinlichkeit, ihn lebend zu fassen, ist unendlich klein", sagte Holder am Dienstag vor dem US-Repräsentantenhaus. "Er wird von uns getötet oder von seinen Leuten, damit er nicht von uns gefangen wird."

Holder verglich den aus Saudi-Arabien stammenden islamistischen Terroristenführer mit dem US-Massenmörder Charles Manson und sagte voraus, wenn man eines Tages dem Anführer des Terrornetzwerks seine Rechte vorlese, "wird das die Leiche Osama bin Ladens sein" und nicht Bin Laden als Gefangener. Anlass der Anhörung war ein Streit darüber, ob Terrorverdächtige vor zivile Gerichte gestellt werden sollen.

Der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, US-General Stanley McChrystal, widersprach später dieser Einschätzung. Er wolle Osama bin Ladn lebendig fassen. "Ich denke, das sieht jeder so", sagte er laut "New York Times" während eines Schaltkonferenz des Verteidigungsministeriums.

Letztes Lebenszeichen Ende Jänner
Das letzte Lebenszeichen von Osama bin Laden erhielten die USA Ende Jänner, einen Monat nach dem Terror-Komplott von Detroit. Damals hatte der 23-jährige Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab versucht, an Bord einer Maschine der Northwest Airlines einen Sprengsatz zu zünden.

Bin Laden hat sich als Auftraggeber der Aktion bezeichnet und mit neuen Anschlägen auf die USA gedroht. In einer vom arabischen Sender Al-Jazeera ausgestrahlten Tonbandaufnahme stellte der Terror-Pate den gescheiterten Anschlag vom 25. Dezember in eine Reihe mit dem Angriff vom 11. September 2001. Der in den USA verhaftete "Unterhosenbomber" Abdulmutallab sein "ein Held".

Unmittelbar nach dessen Verhaftung hatte sich die Organisation Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel zu der Tat bekannt. Mit seiner im Jänner verbreiteten Mitteilung wollte Bin Laden offenbar betonen, dass er das direkte Kommando über die verschiedenen Zweige der Terrororganisation hat. Einige Terror-Experten hatten die Auffassung vertreten, dass die regionalen Gliederungen wie die Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel unabhängig von Bin Laden agieren, der in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion vermutet wird.

Audiobotschaft: "Von Osama an Obama"
"Amerika wird niemals von Sicherheit träumen, solange wir diese nicht in Palästina verwirklicht haben", erklärte Bin Laden, der sich direkt an US-Präsident Barack Obama wandte, "von Osama an Obama", wie er sagte. "Es ist unfair, dass ihr ein sicheres Leben genießt, während unsere Brüder in Gaza schwer leiden", fügte er hinzu. Die Angriffe gegen die USA würden nicht enden, "solange ihr Israel unterstützt".

Zwar war es nicht möglich, die Authentizität der Aufnahme zu bestätigen, jedoch ähnelte sie früheren Aufnahmen, die von Bin Laden stammen sollen. Vor der Erklärung hatte sich der Al-Kaida-Führer zuletzt am 26. September vergangenen Jahres zu Wort gemeldet. Damals forderte er die europäischen Staaten zum Abzug aus Afghanistan auf und drohte ihnen mit Anschlägen.

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