Prozess in Innsbruck

Bei Amokfahrt gegen Tunnelportal gekracht

Tirol
10.04.2019 09:00

Ein Paar sitzt im laufenden Auto eines Bekannten, plötzlich springt ein wildfremder Mann ans Steuer und rast mit Höllentempo quer durch Sölden. Nach halsbrecherischen Manövern endet die Horror-Fahrt an einem Tunnelportal. Der Lenker - ein Schweizer (25) - musste sich am Dienstag am Landesgericht Innsbruck verantworten.

Nach einem Lokalbesuch setzt sich das Paar im Februar 2017 in den Ford Focus RS eines Bekannten, der gerade noch eine Tasche holen wollte. Plötzlich ist der junge Schweizer am Lenkrad und brüllt: „Aussteigen oder ich bringe euch um!“ Noch bevor die Insassen reagieren können, braust der Angeklagte trotz angezogener Handbremse davon.

(Bild: Moser Andreas/Kronenzeitung)

„Ich hatte Todesangst. Vor einem anderen Lokal sind Leute auf die Seite gesprungen, in mehreren Kurven waren wir auf der linken Seite unterwegs“, erinnerte sich die unfreiwillige Mitfahrerin als Zeugin. Sie beschrieb, wie der Pkw dann auf das Tunnelportal zuraste. In den dramatischen Sekunden hatte der zweite Insasse noch verzweifelt versucht, den Lenker von hinten in den Schwitzkasten zu nehmen. Mit viel Glück überlebten alle Beteiligten den Unfall mit nicht allzu schweren Verletzungen.

Alkohol hatte eine Psychose ausgelöst
Der Schweizer Metzger machte vor Gericht einen besonnenen und geläuterten Eindruck, der Alkohol (1,92 Promille) hatte aber eine Art Psychose ausgelöst. „Ich wollte niemanden umbringen“, beteuerte er. Eine anfangs im Raum stehende Anklage wegen Mordversuchs gab es letztlich nicht. Die Richterin gestand dem Angeklagten zu, dass er auch aufgrund der Attacke des Beifahrers gegen den Tunnel geprallt war. Urteil: 18.000 Euro Geldstrafe, davon 6000 unbedingt.

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