Brutale Sittenwächter

Öffentliche Stockschläge für Sex vor der Ehe

Ausland
21.03.2019 11:35

Äußerst brutal gingen die indonesischen Behörden am Mittwoch gegen fünf Paare vor, die Körperkontakt und Sex hatten, ohne verheiratet zu sein. Die Sittenwächter bestraften die jungen Leute vor einer Moschee in der Provinzhauptstadt Banda Aceh öffentlich mit Stockschlägen. Die Paare mussten zuvor bereits mehrmonatige Haftstrafen absitzen und wurden für ihre „Vergehen“ nun vor den Augen zahlreicher Schaulustiger mit bis zu 22 Hieben diszipliniert.

Indonesiens Bevölkerung ist mehrheitlich muslimisch, Aceh ist aber die einzige Provinz, in der die Scharia, also strenges islamisches Recht, gilt. Die Paare waren wegen Händchenhaltens, Kuschelns oder Sex vor der Ehe verurteilt worden. Hunderte Menschen, unter ihnen auch zahlreiche Kinder, kamen zu der öffentlichen Bestrafung.

Stockschläge gängige Strafe in Aceh
Stockschläge sind eine verbreitete Strafe in Aceh, die auch für Alkoholkonsum und Glücksspiel verhängt wird. Menschenrechtsgruppen haben das Vorgehen als grausam bezeichnet und seine Abschaffung gefordert - eine Forderung, die Indonesiens Präsident Joko Widodo unterstützt. In der Bevölkerung der Provinz gibt es dagegen großen Rückhalt für diese Art von Strafe.

Sogar christliches Ehepaar von Schariagericht verurteilt
Ende Februar war in Aceh sogar ein christliches Ehepaar wegen eines Verstoßes gegen die Scharia zu einer Prügelstrafe verurteilt worden. Ein Gericht habe die beiden Christen wegen Glücksspiels zu acht bzw. sieben Schlägen mit einer Bambusgerte verurteilt. Sie waren zuvor bei einer Razzia in einem Vergnügungsetablissement verhaftet worden. Im Mai 2017 waren auch Homosexuelle hart bestraft worden.

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