Nationalheld

Legende wird 70: „Es gibt nur einen Niki Lauda“

Formel 1
22.02.2019 06:00

Reha in Wien statt Formel 1 in Barcelona, von wo aus sich die Motorsport-Welt anlässlich des 70ers vor dem Nationalhelden Niki Lauda verneigt.

Der Typ, der sich Torten besorgt oder gar die Kerzen auf ebensolchen ausbläst, ist Niki Lauda unter Garantie nicht. Geschweige denn einer, der Präsente ratzfatz aus dem Geschenkpapier reißt. Das geht ihm gehörig gegen den Strich. Und auch heute, wenn sich sein Geburtstag zum 70. Mal jährt, wird er allen Gratulanten wieder mit einem verabscheuungswürdigen Grinsen ins Gesicht lächeln.

Viel lieber würde er in seinem Büro hocken oder in einem Flugzeugcockpit auf den Slot warten. Am liebsten wäre es ihm aber, würde er dieser Tage mit dem Formel-1-Zirkus in Barcelona herumtingeln, die Stoppuhr nicht aus den Augen lassen, wenn seine Starpiloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas den neuen „Silberpfeil“ zu WM-Testzwecken um die Highspeed-Kurven jagen. So ist er eben, unser Niki.

„Wenn er das hört“, lacht Teamchef Toto Wolff in die ORF-Kamera, „wird er sich denken, was soll der ganze Blödsinn. Aber ich mach‘s trotzdem: Alles Gute zum Geburtstag, ich hoffe, dass wir noch zehn Jahre gemeinsam machen können. Komm bald wieder, ich freue mich auf diesen Tag.“

Niki Nazionale hat durch seine Abwesenheit, die durch eine Lungentransplantation am 3. August 2018 unvermeidlich geworden war, in der „Königsklasse“ ein nicht zu stopfendes Loch aufgerissen. „Allein durch seine Anwesenheit verleiht er dem Team eine unglaubliche Power. Es gibt halt nur einen Niki Lauda, er ist der bekannteste Österreicher, ihm kann in der Formel 1 niemand etwas vormachen, er hat alles erlebt, alles gehört“, zollt Wolff dem Chairman höchsten Respekt.

„Er versteht sich mit jedem im Zirkus, bringt alles auf den Punkt. Kein Herumgerede, oder wie er gerne sagt, kein Bullshit. Und mir persönlich fehlt er als Sparringpartner und Freund.“

Beim Weltmeister-Team sieht man Lauda als echte Galionsfigur. „In diesem kleinen Fahrerlager gibt‘s einfach unterschiedliche Rollen, da ist die Verbindung zu den anderen Teams einfach ganz wichtig. Er hat die unheimliche Fähigkeit, auf die Menschen zuzugehen und mit ihnen zu reden, dabei ist es völlig egal, wer ihm gegenübersitzt …“ Niki fehlt!

Natürlich auch Helmut Marko, der seit über 50 Jahren eine tiefe Freundschaft zu Lauda pflegt. „Das Entscheidende ist, dass Niki über diese vielen Jahre immer der Gleiche geblieben ist. Egal, wie man mit ihm zur Sache kommt, es herrscht stets der nötige Respekt - aber auch der Spaß kommt nie zu kurz“, sagt Red Bulls Sportchef und gratuliert: „Schön, dass es wieder aufwärtsgeht, ich wünsche ihm alles Gute - auch auf seinem Weg zurück an die Strecke.“

Glückwünsche von der „Piste“ kamen freilich auch von weiteren rot-weiß-roten Benzinbrüdern. So meinte Toro-Rosso-Chef Franz Tost: „Gratulation zum 70er. Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich wieder bei uns ist. Wir vermissen ihn. Niki Lauda gehört in die Formel 1!“ Und Alex Wurz ergänzte: „Es ist mir eine unheimliche Ehre, Niki kennengelernt zu haben - als Mensch, als Kämpfer, als Querdenker - alles Gute und Happy Birthday.“

Richard Köck und Mark Perry, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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