„Keine Kompromisse“

Kommt jetzt in ganz Wien Tempo 30?

Wien
19.02.2019 14:51

Im Jahr 2017 verunglückten knapp 2800 Kinder unter 14 Jahren auf Österreichs Straßen. Acht von ihnen wurden getötet und 289 schwer verletzt. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) spricht sich nun für härtere Strafen aus und stellt eine Möglichkeit in den Raum: Ganz Wien könnte eine Tempo-30-Zone werden.

Das KFV erinnert daran, dass Kinder „bei der Kollision mit einem Auto völlig schutzlos“ seien. Demnach sei die Einhaltung von bestehenden Tempo-30-Beschränkungen „im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend“. Wenn es um das Leben von Kindern geht, dürfe es keine Kompromisse geben.

„Bitte langsamer fahren und Zebrastreifen beachten“
Unfallzahlen und Ängste der Kinder würden einen deutlichen Handlungsbedarf aufzeigen, so das Kuratorium. „Bitte langsamer fahren“ und „Zebrastreifen beachten“ seien häufig geäußerte Wünsche von Kindern an Erwachsene.

Ohtmar Thann, Präsident des KFV, schließt sich diesem Wunsch an: „Je geringer die Geschwindigkeit, desto höher ist die Chance, dass das Kind bei einem Unfall ,nur‘ verletzt wird und nicht sofort an den Folgen des Aufpralles stirbt.“ Ausnahmen könnten etwa bei Ring, Gürtel und Triester Straße gemacht werden.

Doppelte Strafen bei Kinderbeteiligung
Doch damit nicht genug, das KFV fordert vor allem auch härtere Strafen für Verkehrsdelikte, bei denen Kinder zu Schaden kommen oder zumindest gefährdet werden. „Verkehrsteilnehmer, die trotz Anwesenheit von Kindern gegen Verkehrsvorschriften verstoßen, sollen mit einer Verdoppelung der Strafe rechnen müssen“, lautet die Forderung.

ARBÖ: „Flächendeckende Reduktion auf Tempo 30 unverhältnismäßig“
Der Autofahrerclub ARBÖ zeigt sich in einer Aussendung wenig begeistert vom Vorstoß. „Eine flächendeckende Reduktion auf Tempo 30 sehen wir als unverhältnismäßig an“, wird erklärt. Vielmehr solle die Polizei an Unfallhäufungsstellen, an denen viele Fußgänger unterwegs sind, vermehrt Tempomessungen durchführen und Verkehrssünder strafen.

Auch die Wiener Freiheitlichen und die Volkspartei der Bundeshauptstadt stehen dem Vorstoß sehr kritisch gegenüber. FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik spricht gar von einer „weiteren Autofahrer-Schikane“.

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